Exzellent und experimentierfreudig

FELDKIRCH Unterschiedlichste musikalische Ausdrucksformen mit leidenschaftlicher Hingabe verbinden: Das ist den hochkarätigen Musikern beim Neujahrs-Jazzfestival 2025 im Theater am Saumarkt gelungen.
Als Einstieg erlebten die Gäste am Freitag zwei artistische Solauftritte der facettenreichen Komponistin, Vokalistin und Pianistin Efi Aichinger und der Cellistin Sophie Abraham, die musikalische Genres und Epochen sprengte.
Brillantes Duett
Am Samstag erlebte das Publikum im ausverkauften Saal ein außergewöhnlich vielseitiges und musikalisch brillantes Duett. Filippa Gojo und David Helbock verbindet weit mehr, als lediglich wenige Kilometer voneinander aufgewachsen zu sein. Die Bregenzer Sängerin und der Koblacher Pianist entfachten gemeinsam ein Feuerwerk vielfacher musikalischer Grenzüberschreitungen und ungebändigter musikalischer Improvisationsfreude. Geradezu schlafwandlerisch wurde zwischen Mainstream, Jazz und malerischen Klangwelten hin- und hergewechselt.
Mit ihrer gigantischen Stimmvielfalt gelang es der talentierten Jazzsängerin, eine breite Auswahl an Stücken von Madonnas meistverkaufter Nummer-Eins-Hymne Like a Prayer bis hin zu Clara Schumanns Schlaflied in ganz neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Ebenso begeisterte sie mit Kompositionen wie „My Water“ und „Ode an an Bom“. Helbocks Improvisationstalent und lautmalerische Raffinesse waren dabei das Sahnehäubchen.
Breites Klangspektrum
Mit zwei weiteren künstlerischen Solisten klang das Neujahrsjazzfestival am Sonntag aus. Der in der Schweiz lebende Georgios Mikirozis enteckte bereits in den achtziger Jahren seine Liebe zu den Bongos und zur Conga, seinem heutigen Hauptinstrument. Zugleich prägt den rhythmisch talentierten Autodidakt mit griechischen Wurzeln eine Vorliebe für einzigartige Sets und ungewöhnliche Instrumente aus aller Welt. Seinen Solo-Auftritt im Theater am Saumarkt begann er mit „Kalispera“ auf der afrikanischen Tontrommel Udu ergänzt durch Drums und auch „Rebetiko“, den „griechischen Blues“, ließ er erklingen.
Eine Reihe kniffliger Konzertetüden, die mit Tremoli und schwer einprägsamen Tonfolgen aufwarten, gab Wolfgang Muthspiel zum Besten. Auch ein Beatles-Hit und eine schöne Sarabande von Bach wurden frei improvisierend ausgeschmückt. Zu den zahlreichen Gästen zählten Nora Calvo-Smith, Gabi Jörger und Wolfgang Lindner. HE