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Exporterfolge

Die Vorarlberger "böhler Gruppe", ein Feldkircher Familienunternehmen mit 70 Mitarbeitern, vermeldet Exporterfolge.

Von den
Bereichsgruppen “Analytik” und “Technik” wurde eine Entstickungsanlage für
die Zementindustrie entwickelt. Vor wenigen Wochen konnte die böhler Gruppe
bei Donaueschingen (D) die vierte Anlage zur Reduktion von Stickoxid (NOx)
in der Abluft (SNCR-Entstickungsverfahren) in Betrieb nehmen, gab das
Vorarlberger Unternehmen am Donnerstag bekannt.
Nachdem sich die Schweizer Zementindustrie verpflichtet hatte, ihre
NOx-Emissionen bis ins Jahr 2008 zu senken, beauftragte im Vorjahr der
Schweizer Zementproduzent Holcim die böhler Gruppe, den Stickoxidgehalt in
der Abluft ihrer Zementöfen zu reduzieren. Firmenchef Horst Böhler nahm die
“Herausforderung” an: Sechs Chemiker und 20 Techniker der böhler Gruppe
entwickelten ein Verfahren, mit dem es gelang, das Stickoxid durch
Einbringen chemischer Reduktionsmittel in die Abluft entscheidend zu
verringern. Böhler: “Unser Entwicklungsvorsprung gegenüber Mitbewerbern
ergibt sich aus der Feinheit und speziellen Konsistenz der Versprühung, was
zu einer schnelleren und in der Folge wirkungsvolleren Entstickung der
Abluft führt”.
Binnen kurzer Zeit hat die böhler Gruppe diese “ökologisch und
wirtschaftlich gleichermaßen effiziente Methode” in vier Werken der Firma
Holcim umgesetzt, und zwar in den Niederlassungen bei Chur, Schaffhausen,
Montreux und zuletzt in Geisingen bei Donaueschingen im Schwarzwald.
Bei dem dabei so genannten SNCR-Entstickungsverfahren handelt es sich um
eine Sekundärmaßnahme zur Verringerung der Stickoxide. Es wird das bei der
Verbrennung gebildete NOx ohne Einsatz eines Katalysators in einer
chemischen Reaktion zu molekularem Stickstoff (N2) und zu Wasser bzw.
Wasserdampf (H2O) umgesetzt. Als Reduktionsmittel wird eine
Harnstoff-haltige Lösung verwendet. Diese wird mittels Luft in den
Wärmetauscherturm eingedüst.
In Deutschland stehen einerseits schärfere Umweltauflagen bevor,
andererseits will die Zementindustrie ihre Produktions-Kapazitäten ausbauen,
erinnerte Böhler. In Deutschland bestehe aber, wie übrigens auch in der
Schweiz, eine Deckelung der Gesamtschadstofffracht, das
SNCR-Entstickungsverfahren der böhler Gruppe könnte sich daher als
kostengünstige und effiziente Entstickungsvariante durchsetzen, ist Horst
Böhler optimistisch: “Die ersten Kooperationen zeichnen sich bereits ab.”

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