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Experten warnen: So unangenehm könnte der Corona-Sommer 2025 werden

Experten sprechen jetzt schon von einem "unganehmen Sommer"
Experten sprechen jetzt schon von einem "unganehmen Sommer" ©CANVA
Die neue Corona-Variante NB.1.8.1, auch "Nimbus" genannt, breitet sich aus. Experten erwarten zwar keine dramatische Welle, warnen aber vor unangenehmen Symptomen im Sommer.
Neue Corona-Variante LP.8.1 breitet sich in Europa aus

Die im Jänner 2025 erstmals nachgewiesene Variante NB.1.8.1, inoffiziell "Nimbus" genannt, ist eine genetische Abwandlung der bekannten Omikron-Linie. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) zählt sie seit Mai 2025 zu den "Varianten unter Beobachtung", der niedrigsten von drei Risikokategorien. Diese Varianten weisen genetische Veränderungen auf, die potenziell zu einer leichteren Übertragbarkeit führen können.

"Das Coronavirus passt sich kontinuierlich an", sagte Dr. Henning Grüll vom Institut für Virologie der Uniklinik Köln gegenüber der Apotheken Umschau. Insbesondere das Spike-Protein – das zentrale Ziel von Antikörpern und Impfstoffen – werde hinsichtlich seiner Wirkung auf Infektionsfähigkeit und Immunflucht genau analysiert.

Wie ansteckend ist Nimbus?

Die Verbreitungsgeschwindigkeit von NB.1.8.1 ist deutlich höher als bei vielen anderen derzeit zirkulierenden Varianten. Nach WHO-Daten machte Nimbus Ende April 2025 bereits 10,7 % der globalen Corona-Fälle aus – ein sprunghafter Anstieg gegenüber den 2,5 % vier Wochen zuvor.

Dr. Grüll betont, dass sich Nimbus offenbar effizienter in menschlichen Zellen vermehrt und möglicherweise Antikörpern besser ausweichen kann als andere Varianten. Die vorher dominante Variante LP.8.1 verliert dagegen an Boden.

Symptome: Halsschmerzen wie Rasierklingen

NB.1.8.1 verursacht ähnliche Symptome wie andere Omikron-Varianten. Besonders auffällig sind laut der Experteninitiative "World Health Network":

  • Starke Halsschmerzen
  • Husten
  • Fieber
  • Muskelschmerzen
  • Magen-Darm-Beschwerden (etwa Verstopfung)

Ulrichs spricht von "veränderten Krankheitsverläufen", wobei vor allem Halsschmerzen und Abgeschlagenheit teils stärker ausgeprägt seien. Trotz dieser Symptome sei bislang kein Anstieg schwerer Krankheitsverläufe oder Hospitalisierungen zu beobachten.

Wie gefährlich ist NB.1.8.1 im Sommer?

Auch wenn eine explosionsartige Ausbreitung derzeit ausbleibt, halten mehrere Experten eine moderate Sommerwelle für möglich. "Corona-Viren treten auch im Sommer auf", so Grüll. Und Infektiologe Prof. Dr. Stefan Pöhlmann vom Deutschen Primatenzentrum ergänzt: "Es ist sehr wahrscheinlich, dass es durch die Nimbus-Variante in den kommenden Wochen zu mehr Infektionen kommt."

Virologe Hendrik Streeck rechnet nicht mit einer pandemieähnlichen Lage, warnt aber vor einer möglichen "unangenehmen Welle" durch eine Häufung leichterer Infektionen.

Schützen die Impfstoffe noch?

Beide Experten bestätigen die Wirksamkeit der derzeitigen Impfstoffe gegen schwere Verläufe von NB.1.8.1. Zwar nehme der Infektionsschutz mit der Zeit ab, doch Hospitalisierungen und Todesfälle ließen sich weiterhin durch Impfungen verhindern, betont Streeck.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt im Herbst eine Auffrischungsimpfung für Risikogruppen wie:

  • Ältere Menschen
  • Immungeschwächte Personen
  • Menschen mit chronischen Erkrankungen

Zusätzliche Schutzmaßnahmen seien für die breite Bevölkerung nicht notwendig, so Ulrichs. Einzelfallentscheidungen – etwa zum Tragen von Masken in Innenräumen – sollten im ärztlichen Gespräch getroffen werden.

Erkennen Schnelltests die neue Variante?

Nach Angaben von Virologe Grüll funktionieren die gängigen Antigen-Schnelltests auch bei NB.1.8.1 zuverlässig. Der Grund: Die Tests zielen auf das Nukleokapsid-Protein ab, das sich bei dieser Variante kaum verändert hat.

Fakten zu NB.1.8.1 (Nimbus) im Überblick

  • Name: NB.1.8.1 („Nimbus“), Omikron-Untervariante
  • Erstnachweis: Januar 2025
  • WHO-Klassifikation: Variante unter Beobachtung (Mai 2025)
  • Symptome: Halsschmerzen, Fieber, Husten, Müdigkeit, teils Magen-Darm-Probleme
  • Besonderheit: rasierklingenartige Halsschmerzen
  • Verbreitung: weltweit zunehmend, aktuell ~10 % aller Fälle
  • Impfschutz: bleibt wirksam gegen schwere Verläufe
  • Tests: Antigen-Schnelltests weiterhin zuverlässig
  • Sommerwelle: moderate Zunahme wahrscheinlich, kein erhöhtes Gesundheitsrisiko

(VOL.AT)

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