Ein Kreuzer operiere im offenen Meer und nicht in küstennahen Gewässern, sagte Generalmajor Bruno Hofbauer, Leiter der Grundsatzplanung im Verteidigungsministerium, den "Oberösterreichische Nachrichten" (Samstag-Ausgabe).
Experte der Marine: Kiews Fähigkeiten sträflich unterschätzt
"Den Ukrainern ist ein massiver Schlag gegen das Selbstwertgefühl der Russen, aber auch im strategischen Sinn gelungen", sagte Hofbauer. Das "Aushängeschild" der Schwarzmeerflotte sei ausgeschaltet und zugleich die militärischen Kapazitäten Russlands verringert. Eine amphibische Landungsoperation im Gebiet der Hafenstadt Odessa hält Hofbauer damit in nächster Zeit für ausgeschlossen - dürften die Ukrainer doch auch einen Minengürtel in Küstennähe verlegt haben.
Schiffe wie "Moskwa" für Aufbau eines Luftschutzschirmes gedacht
Schiffe wie die "Moskwa" wären vor allem zum Aufbau eines Luftschutzschirmes für Flugzeugträger gedacht, in Küstennähe aber ein lohnendes und leichtes Ziel, erklärte der Marine-Experte weiter. Raketen des Systems "Neptun", die nach ukrainischen Angaben das Schiff trafen, erlaube nur eine sehr kurze Reaktionszeit an Bord. Bei einer Sichtweite von vielleicht 30 Kilometern zum Horizont und einer Fluggeschwindigkeit der Raketen von 800 bis 900 km/h blieben etwa 30 bis 40 Sekunden. Die "Moskwa" verfüge zwar über ein automatisches "Nächstverteidigungssystem", die Russen könnten es aber entweder nicht eingeschaltet haben oder es habe versagt.
Russische Schwarzmeerflotte verfügt noch über sechs U-Boote
Nach dem Verlust des einzigen Kreuzers "Moskwa" verfügt die russische Schwarzmeerflotte noch über sechs U-Boote, fünf Fregatten, 35 Wach- und Küstenschutzschiffe sowie zehn amphibische Transportschiffe. Die Schwarzmeerflotte umfasst zudem rund 25.000 Marinesoldaten. Darüber hinaus haben die Russen noch die Nordflotte (mit zwei Kreuzern), die Pazifikflotte (mit einem Kreuzer) und die baltische Flotte.
(APA/Red)