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Experte: Apres Ski muss an Corona-Situation angepasst werden

Nur an den gesunden Menschenverstand zu appellieren, reicht für Hutter nicht aus.
Nur an den gesunden Menschenverstand zu appellieren, reicht für Hutter nicht aus. ©APA/HANS PUNZ
"Apres Ski im Sitzen kann nicht der einzige Schritt sein", so Public-Health-Experte Hans-Peter Hutter, der "neue, kreative Konzepte" fordert. Bei der Entscheidung über die konkreten Maßnahmen für den Wintertourismus sollen jedenfalls die Betreiber miteinbezogen werden.
Skivergnügen ohne Apres Ski

Dass - wie von der Bundesregierung verkündet - Apres Ski in der herkömmlichen Form in der kommenden Wintersaison nicht mehr über die Bühne gehen wird, hält der Wiener Umweltmediziner und Public-Health-Experte Hans-Peter Hutter für nicht weitgehend genug.

Im Gespräch mit der APA verlangte er grundsätzlich "neue, kreative Konzepte" für die Freizeitgestaltung im Wintertourismus abseits der Skipisten: "Apres Ski im Sitzen kann nicht der einzige Schritt sein."

"Neue, kreative Konzepte" für Apres Ski notwendig

Für Hutter ist es nicht vorstellbar, dass im kommenden Winter größere Personengruppen in Skihütten und Schirmbars zusammen kommen, selbst wenn ein Mindestabstand gilt: "Bei lauter Musik und Alkohol weiß man, dass sich der Mindestabstand in Luft auflöst." Dichtes Gedränge und Gesänge zu Apres-Ski-Hits "sind unvereinbar mit der epidemiologischen Situation, in der wir uns befinden", betonte Hutter am Donnerstag. Es gehe nicht darum, das Feiern nach dem Carven oder Boarden zu verdammen, "aber es ist der Zeitpunkt da, neue Wege zu gehen, die der Pandemie Rechnung tragen".

Konkret hält Hutter eine Diskussion über den Alkoholausschank in Bars und Apres-Ski-Lokalen sowie Zugangsbeschränkungen und reduzierte Öffnungszeiten für überfällig: "Das muss man angehen." Gruppenweises Beisammensein unter Alkoholeinfluss stelle schließlich ein Infektionsrisiko dar, das habe die jüngere Vergangenheit gezeigt: "Nur an den gesunden Menschenverstand zu appellieren, sich an Empfehlungen zu halten, reicht nicht aus. Bei Alkohol wird der Verstand ausgeschaltet."

Betreiber sollen bei Maßnahmen miteingebunden werden

Maßnahmen zur Senkung des Infektionsrisikos müssten "mit Vernunft und nach Praktikabilität", vor allem aber unter Einbindung der Betreiber getroffen werden: "Die kennen die Gegebenheiten am Besten." Kontrollen müssten professionell durchgeführt werden: "Da braucht es Überlegungen, wie man das Beachten der Abstandsregelungen garantieren kann." Das an Mitarbeiter der Lokalitäten auszulagern, hält Hutter für unzulässig. Die hätten genug mit der Aufrechterhaltung des Betriebs zu tun.

"Es gibt keine einfachen Lösungen", bemerkte der Public-Health-Experte abschließend. Aber noch sei ausreichend Zeit, um bis zum Start der Wintersaison funktionierende Konzepte zu erarbeiten.

(APA/Red)

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