Exakt zwei Monate nach dem Aufstand gegen Putin ist Prigoschin gestorben

Zwei Monate - auf den Tag genau - nachdem er sich gegen die russische Führung gewandt hatte, kam der russische Söldnerführer Jewgeni Prigoschin bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Dies wurde von dem von ihm genutzten Telegram-Kanal Grey Zone bestätigt. Laut der Luftfahrtbehörde Rosawiazija stand sein Name auf der Passagierliste des abgestürzten Flugzeugs.
Das Flugzeug, eine Embraer Legacy 600, war auf dem Weg von Moskau nach St. Petersburg, wo Prigoschins Firmen ihren Sitz haben, als es im Gebiet Twer, über 200 Kilometer von Moskau entfernt, abstürzte. Alle zehn Personen an Bord, einschließlich der drei Mann starken Besatzung, kamen ums Leben. Acht Leichen wurden bereits aus den Trümmern geborgen.
Die genaue Ursache des Absturzes bleibt unklar, obwohl es Spekulationen über einen gezielten Abschuss durch die russische Luftwaffe gibt. Diese Behauptungen wurden jedoch bisher nicht verifiziert.
Jewgeni Prigoschin war nicht nur für seine Beziehungen zum Kreml bekannt, sondern auch für seine Kontroverse mit Präsident Wladimir Putin. Vor genau zwei Monaten rebellierte er mit seiner Privatarmee Wagner gegen die russische Führung, forderte den Rücktritt hochrangiger Militäroffiziere und griff sogar Präsident Putin direkt an.
Vom Kreml-Hoflieferant zum Söldner-Chef
Prigoschin hatte eine beeindruckende Laufbahn hinter sich – von der Haftstrafe über eine Karriere als Kreml-Hoflieferant bis hin zur Führung einer Söldnertruppe, die im Dienst Russlands stand.
Was Joe Biden sagt
Die internationale Gemeinschaft reagierte unterschiedlich auf die Nachricht von Prigoschins Tod. US-Präsident Joe Biden äußerte sich nicht überrascht und spekulierte über Putins Beteiligung an dem Absturz. Berater des ukrainischen Präsidentenbüros, Mychajlo Podoljak, sah den Tod von Prigoschin als Folge seiner Rebellion gegen Putin. Auch die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann betonte die Erwartung, dass Prigoschin für seinen Angriff auf Putin bezahlen würde.
(VOL.AT)