Er werde im Laufe des Tages der Ermittlungsrichterin vorgeführt, die über eine Haft entscheide. Weitere Informationen folgen.
In München der Polizei gestellt
Demnach sei bereits am Montag ein Haftbefehl beantragt worden. Die Strafverfolger verdächtigen Braun der Bilanzfälschung und der Marktmanipulation. "Er hat sich gestellt", sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Nun soll das Münchner Amtsgericht im Laufe des Tages über die Fortdauer der Haft entscheiden.
1,9 Milliarden Euro existieren wohl nicht
In dem Bilanzskandal geht es um mutmaßliche Luftbuchungen in Höhe von 1,9 Mrd. Euro, die das High-Tech-Unternehmen aus dem Münchner Vorort Aschheim an den Rand des Abgrunds getrieben haben.
Wirecard hatte Anfang der Woche eingeräumt, dass die Milliardensumme, die angeblich auf Treuhandkonten in Südostasien verbucht war, sehr wahrscheinlich nicht existiere. Im Zentrum des Skandals stehen der ehemalige Wirecard-Finanzchef in Südostasien und ein ehemaliger Treuhänder, der das mutmaßlich zum Großteil gar nicht existierende Geschäft mit Drittfirmen betreute.
Ermittlungen laufen seit Wochen
Die Ermittler gehen nun jedoch davon aus, dass es Mitwisser beziehungsweise Mittäter in der deutschen Unternehmenszentrale gab. Untersuchungshaft kann verhängt werden, wenn die Justiz von Flucht- oder Verdunkelungsgefahr ausgeht. Die Münchner Staatsanwaltschaft ermittelt bereits seit Wochen gegen Braun, allerdings ursprünglich lediglich wegen des Verdachts, Anleger in zwei Ad-hoc-Mitteilungen falsch informiert zu haben.
Braun trat nach Bilanzskandal zurück
Braun war nach Bekanntwerden des Skandals zurückgetreten. Seine ehemalige rechte Hand Jan Marsalek wurde vom Aufsichtsrat gefeuert. Marsalek hatte das Tagesgeschäft geleitet. (APA)