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Ex-Meinl-Bank in Konkurs: Gläubiger fordern 510 Millionen Euro

Bisher wurden erst 151,3 Millionen anerkannt.
Bisher wurden erst 151,3 Millionen anerkannt. ©APA/HERBERT NEUBAUER
Beim Konkurs der Ex-Meinl-Bank haben 382 Gläubiger bis heute Forderungen in Höhe von EUR 510,6 Millionen angemeldet. Davon wurden jedoch erst EUR 151,3 Millionen anerkannt.

Im Insolvenzverfahren der ehemaligen Meinl Bank, die nach dem Entzug der Banklizenz als Anglo Austrian AAB AG firmierte, haben 382 Gläubiger Forderungen in Höhe von 510 Mio. Euro am Handelsgericht (HG) Wien angemeldet. Das berichtete der Kreditschutzverband KSV1870 am Donnerstag. Etwa 151 Mio. Euro hat der Insolvenzverwalter als zu Recht bestehend anerkannt, die Gläubigerschützer rechnen mit weiteren Anerkenntnissen und einer langen Verfahrensdauer.

Sogar EU-Gericht befasst

Über das Vermögen der früheren Meinl Bank wurde bereits Anfang März ein Konkursverfahren eröffnet. Gegen den Insolvenzeröffnungsbeschluss des Handelsgerichts wurden aber Rechtsmittel eingebracht. Insgesamt landete die Konkurssache zweimal vor dem Obersten Gerichtshof (OGH), erinnerte der KSV. Sogar das EU-Gericht (EuG) war zwischenzeitlich mit dem Entzug der Bankkonzession befasst. Puncto Konkurs hatten Gläubiger (Kunden) der ehemaligen Meinl Bank, Gerichte und die Finanzmarktaufsicht (FMA) monatelang im Kern darüber gestritten, wer überhaupt berichtigt ist bzw. war, den Konkurs zu beantragen. Der Insolvenzeröffnungsbeschluss ist erst seit kurzer Zeit rechtskräftig.

Der Insolvenzverwalter habe seine Prüfungen wegen des großen Umfangs der Forderungen noch nicht abschließen können, so der KSV. Die Abwicklung der Liquidation des ehemaligen Geldhauses sei sehr komplex. Schwerpunktmäßig prüfe der Insolvenzverwalter, ob die festgestellten Vermögenswerte werthaltig sind. Im Wesentlichen gehe es um Kreditforderungen und sonstige Forderungen gegen in- und ausländische Gesellschaften sowie um diverse Beteiligungen.

Verfahren könnte länger dauern

Auch werde im Detail geprüft, ob gegen ehemalige Organe oder Gesellschafter der Ex-Meinl-Bank Ansprüche bestehen.

"Der KSV1870 rechnet aus heutiger Sicht mit einer längeren Verfahrensdauer." Ob die Gläubiger eine Quotenzahlung bekommen und wenn ja, in welcher Höhe, lasse sich derzeit noch nicht abschätzen.

Kunden, deren Forderungen von der Einlagensicherung erfasst sind - Guthaben bis 100.000 Euro -, hätten ihr Geld bereits ausbezahlt bekommen.

Die Prüfungstagsatzung findet am Donnerstagvormittag am Handelsgericht statt.

(APA/red)

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