Ex-Freischärler aus Gefängnis geflohen
Der aus Syrien stammende, als Abu Hamza bekannte Imad al-Hussein war vor einer Woche ein siebentägiger Freigang gewährt worden. Er kehrte am Dienstag nicht mehr zurück.
Die bosnischen Behörden hatten den mit einer Bosniakin verheirateten sechsfachen Vater wegen Kontakten zu Terrorgruppen zuvor für “gefährlich für die nationale Sicherheit” bezeichnet. Im Jahre 2007 wurde auch seine Ausbürgerung beschlossen. Sie sollte erfolgen, nachdem Abu Hamza seine Haftstrafe abgebüßt hat.
Der einstige Freischärler hatte in Bosnien zuvor bereits eine siebenjährige Haftstrafe wegen Ermordung eines anderen Freischärlers abgesessen. In Tunesien war er in Abwesenheit zu einer zwölfjährigen Haftstrafe verurteilt worden.
Abu Hamza war wie viele andere Freischärler Anfang der 1990er Jahre in die frühere jugoslawische Teilrepublik gekommen, um an der Seite der bosniakischen (muslimischen) Armee am Bosnien-Krieg (1992-95) teilzunehmen. Zahlreiche Freischärler erhielten bereits während des Kriegs oder kurz danach die bosnische Staatsbürgerschaft. Später kamen die meist strenggläubigen Muslime jedoch in den Verdacht, von Bosnien aus Terroraktionen gegen westliche Ziele zu planen.
Die bosnischen Behörden beschlossen daraufhin, etwa 1.500 Einbürgerungen unter die Lupe zu nehmen. 2007 wurde 367 Personen, darunter auch Abu Hamza, ihre bosnische Staatsbürgerschaft wieder aberkannt.