AA

Evangelischer Pfarrer: Karfreitag "als Minderheit nicht gut verhandelt"

Michael Meyer sieht die neue Regelung mehr als kritisch.
Michael Meyer sieht die neue Regelung mehr als kritisch. ©VOL.AT
Die neue Regelung für den Karfreitag bringt den meisten Österreichern einen zusätzlich halben Feiertag. Für Protestanten in Vorarlberg ändert sich aber viel, betont Pfarrer Michael Meyer. Er kann der neuen Feiertagsregel wenig abgewinnen. 
Unmut bei Arbeitnehmer und -geber

Gläubige Katholiken begehen den Karfreitag traditionell mit einer Gedenkfeier zur Todesstunde gegen 15 Uhr, ihnen kommt der neue halbe Feiertag entgegen. Für die Anhänger der evangelischen Kirchen in Österreich ist der Karfreitag jedoch einer der höchsten Feiertage. Allein in Dornbirn bedeutet dies vier Wortgottesdienste über den ganzen Tag verteilt, erklärt Pfarrer Michael Meyer gegenüber VOL.AT.

Frage der Religionsfreiheit

Allein in der Messestadt umfasse die evangelische Gemeinde an die 1.500 Personen. Diese können sich nun nicht mehr darauf vertrauen, so wie bisher den ganzen Karfreitag feiern zu können, verurteilt Meyer die neue Regelung. Dies stelle auch die Religionsfreiheit grundsätzlich in Frage, nicht nur für Evangele. Denn diese neue Regelung stelle die Frage, wie man mit den Feiertagen anderer religiöser Minderheiten umgehen will.

Kniefall vor der Industrie

Grundsätzlich sei es aus seiner Sicht falsch, dass die Bundesregierung die gesamte Diskussion vor allem aus der Sicht der Wirtschaft geführt habe. “Wenn wir unsere Feiertage nur aufgrund wirtschaftlichen Überlegungen einrichten, dann ist ein Kniefall vor der Industrie”, kritisiert Meyer. Entgegen aller Zusicherungen wurde nun den Evangelen auch etwas weggenommen durch den halben Feiertag.

Benno Elbs bedauert Verschlechterung

Auch der katholische Bischof Benno Elbs begrüßt zwar grundsätzlich den neuen, christlichen Feiertag, bedauert aber die Schlechterstellung für die Protestanten.

  • VIENNA.AT
  • Vorarlberg
  • Evangelischer Pfarrer: Karfreitag "als Minderheit nicht gut verhandelt"
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen