Eva-Maria ist selbstbewusst, lacht viel, will Mutter werden und ist aufgrund einer körperlichen Behinderung auf den Rollstuhl angewiesen. So einfach und so vermeintlich selbstverständlich ist die Lebensgeschichte, die der Tiroler Filmemacher Lukas Ladner in "Eva-Maria" schildert. Ladner, der zum Zeitpunkt des Drehs auch persönlicher Assistent seiner lebenslustigen Protagonistin war, zeichnet ein berührend ehrliches Porträt. Ab Freitag im Kino.
Eva-Maria - Kurzinhalt zum Film
Auch wenn Ladner selbst als Assistent in der Interaktion mit Eva-Maria immer wieder auf der Leinwand erscheint, bleibt doch die titelgebende Protagonistin mit ihrer positiven Lebenseinstellung das klare Zentrum des Werks. Sie arbeitet als Sekretärin und hat sich ungeachtet des äußerst liebevollen Umfeldes aus Familie und Freundinnen ihre Selbstständigkeit hart erarbeitet. Dass diese Selbstständigkeit wie bei allen Eltern durch die Verantwortung für einen Säugling auch beschnitten wird, ist eines der Themen für die werdende Mutter.
Davor liegt aber noch der harte Weg, Samen von einem Mann mit deutsch-dänischen Wurzeln zu kaufen und über mehrere Inseminationsversuche schwanger zu werden. Situationen, die schon für Menschen ohne Behinderung nicht einfach sind und mit einer spastischen Zerebralparese nicht leichter werden. Und doch zahlen sich die Hartnäckigkeit, Ausdauer, der Mut und die Unbeirrbarkeit von Eva-Maria aus, die am Ende ihren kleinen Ben in den Armen halten wird.
Eva-Maria - Die Kritik
Bei diesem ganzen Prozess ist Ladner über Jahre eng an der Seite seiner Hauptfigur, wenn er einen Gipsabdruck ihres Babybauchs als Erinnerung anfertigt oder Ben in der Nacht das Fläschchen reicht, was ihn selbst an die Grenzen treibt. Aber auch dafür hat Eva-Maria Verständnis. So zeigt "Eva-Maria" ebenso unsentimental wie bewundernd den Lebensweg einer Frau, die dabei vielleicht auf einen Rollstuhl angewiesen ist, diesen aber mit positiverer Energie zu bewältigen weiß, als viele, die auf ihren eigenen zwei Beinen stehen können.
(APA/Red)