Europas Zukunft liegt in der Vergangenheit

An zwei Abenden informierte der Geschichtskenner seine Zuhörer darüber, wie die Geschichte unumstößlich mit der Entwicklung der Länder Europas und der ganzen Welt verbunden ist.
Nebukadnezar hatte einen Traum
Als der babylonische Herrscher Nebukadnezar vor 2600 Jahren begann, sich um die Aufteilung seines Reiches Gedanken zu machen, hatte er einen außergewöhnlichen Traum. Eine Statue, bestehend aus Gold, Silber, Bronze und Eisen sah er im Schlaf. Die Gelehrten meinten den Traum so deuten zu müssen, dass Gold für Babylon stehe, darauf würde das Medo-Persische Reich (Silber) folgen, danach Griechenland (Bronze) und Rom (Eisen). Ein römischer Kaiser wollte das Christentum und Heidentum in einer Kirche vereinen, Mohamed musste nach Medina fliehen und der Papst teilte nach den Kreuzzügen die Welt zwischen Spanien und Portugal auf. Dass man in Teilen Kanadas französisch spricht hat seinen Ursprung in der frühen Seefahrt, dass Wittenberg, ein kleines unbedeutendes Dorf, sich in ein Universitäts-Mekka verwandelte, liegt hauptsächlich an Martin Luther, der die Studenten zu Tausenden an die Universität zog. Hunderte Beispiele hat Kurt Piesslinger in petto, die belegen, dass die Geschichte auch die Zukunft schreibt. Alles was heute auf der Welt passiert, die Aufteilung der Länder, die Sprachen, die Gewohnheiten der Menschen, hat seinen Ursprung in der Geschichte – seit Anbeginn.
Europas Zukunft erahnen
Die Völker Europas sind zu einem großen Teil in der Europäischen Union vereint, doch wie wird sich die Verschiedenartigkeit der Völker auf den Zusammenhalt auswirken. Die Reformation, so ist Kurt Piesslinger überzeugt, trug einen großen Teil zum wirtschaftlichen Wohlstand einiger Staaten bei. So sind z.B. die skandinavischen Länder, die Niederlande und Deutschland wirtschaftlich sehr stark. Die Gründe dafür liegen in der Vergangenheit. Wer also die Geschichte kennt, kann einen Blick in die Zukunft werfen, so Piesslinger. Sodom und Gomorra den Rücken kehren, die Menschlichkeit in den Vordergrund stellen, im kleinen Rahmen zur großen Einigkeit beitragen, das sind die Säulen, auf die ein geeintes Europa aufbauen kann. In den Geschichtsbüchern findet man viele Antworten, auf die Fragen der ganzen Welt.