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Europas Leitbörsen auf Crash-Kurs - DAX verliert mehr als 10%

Die Leitbörsen in Europa haben sich am Freitag im Verlauf mit massiven Kurseinbrüchen auf Crash-Kurs gezeigt. Die schwärzesten Tage des DAX

Mit Sorgen vor einer globalen Rezession markierten die Indizes neue Mehrjahrestiefststände. Kurseinbrüche in Asien, der Markt in Tokio brach um fast zehn Prozent ein, und schlechte Nachrichten von Automobilherstellern haben die europäischen Börsen weit in die Tiefe gedrückt.

Um 11.45 Uhr notierte der DAX in Frankfurt mit 4.063,62 Punkten, das entspricht einem satten Abschlag von 456,08 Einheiten oder 10,09 Prozent. Damit brach der deutsche Leitindex erstmals seit Dezember 2004 unter die Marke von 4.100 Punkte ein.

In London ging der FT-SE-100 deutlich 334,5 Einheiten oder 8,18 Prozent auf 3.753,33 Zähler. Auch die Märkte in Paris und Zürich beschleunigten ihre Talfahrt. Zum oben genannten Zeitpunkt lag der CAC-40 Index bei 3.015,39 Punkten und damit 295,48 Einheiten oder 8,92 Prozent im Minus. Der SPI notierte mit 4.533,54 Zählern oder einem Abschlag von 326,96 Einheiten oder 6,73 Prozent. Der die 50 führenden Unternehmen in der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion umfassende Euro-Stoxx-50 sackte um 222,13 Einheiten oder 9,06 Prozent auf 2.229,90 Punkte ab.

Der Aktienausverkauf ging quer durch alle Branchen. Diesmal gehörten insbesondere Autotitel zu den größten Verlierern. Volvo-Papiere brachen um 20,92 Prozent auf 34,40 Schwedische Kronen ein. MAN rutschten um 9,99 Prozent auf 31,99 Euro ab und litten damit vor allem unter einem Gewinneinbruch des schwedischen Lastwagenherstellers Volvo. Ein Händler betonte: “Im dritten Quartal hat Volvo gerade einmal 115 Neubestellungen erhalten – im Vorjahr waren es in diesem Zeitraum fast 41.970.” Das Konkurrenzunternehmen von MAN kappte zudem seine Prognose für den europäischen Lkw-Markt.

Auch Daimler und Volkswagen bekamen negative Nachrichten der Wettbewerber zu spüren. Der französische Autobauer Renault blickt skeptisch in die nahe Zukunft und senkte die Ziele für die operative Marge 2008. Renault-Titel sackten um 19,83 Prozent auf 20,30 Euro ein. PSA Peugeot Citroen senkte ebenfalls seine Jahresprognose und plant massive Produktionskürzungen im vierten Quartal. Peugeot-Titel fielen um 13,16 Prozent auf 15,54 Euro. Daimler, die am Vortag nach einer zweiten Gewinnwarnung in diesem Jahr 1,3 Prozent abgegeben hatten, rutschten um weitere 11,21 Prozent auf 21,150 Euro nach unten. BMW fielen um 8,81 Prozent auf 17,600 Euro und VW um 10,47 Prozent auf 205,03 Euro.

Scania hat seinen Gewinn im dritten Quartal noch einmal leicht gesteigert, muss sich aber auf massive Auftragsrückgänge einstellen. Gleichzeitig brach wie bei Volvo der Auftragseingang massiv ein. Zudem enttäuschte der Vorsteuergewinn im dritten Quartal. Scania-Aktien verbilligten sich um 13,50 Prozent auf 51,25 schwedische Kronen.

Außerhalb der Automobilbranche überraschte der französische Einzelhändler Carrefour positiv. Dessen Aktien fielen weniger als der Marktschnitt um 2,65 Prozent auf 26,89 Euro. Im dritten Quartal steigerte das Unternehmen seinen Umsatz deutlich. Im Gesamtjahr rechnet Carrefour weiter mit einem Umsatzwachstum von 7 Prozent bei konstanten Wechselkursen.

Die Aktien von Ahold legten um 5,11 Prozent auf 7,88 Euro zu. Der niederländische Einzelhändler übertraf mit seinem Umsatzplus im dritten Quartal die Markterwartungen.

Bankwerte litten unter den Sorgen um eine wirtschaftliche Abschwächung. So fielen die Titel von HSBC um 12,17 Prozent auf 707,00 Pence, und die Aktien von Deutsche Bank rasselten um 11,44 Prozent auf 29,165 Euro nach unten.

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