Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) ist voll des Lobes über Univ.-Prof. Nouriel Roubini: Er ist derzeit einer der renommiertesten Wirtschaftsprofessoren der Welt, schreibt Faymann in einer parlamentarischen Anfragebeantwortung: Seine herausragende Stellung zeigt sich unter anderem darin, dass er seit 2003 Mitglied des Bretton Woods Committees und seit 2002 Mitglied des Internationalen Währungsfonds ist.
Auf Initiative des Bundeskanzleramtes konnte der in New York lehrende Professor dafür gewonnen werden, als Gastreferent auf das Europaforum 2010 im März nach Lech zu kommen, berichtet Faymann: Wie bekannt ist, habe das Europaforum jedoch bedauerlicherweise abgesagt werden müssen. Mit kostspieligen Folgen, wie sich zeigt. Der Autor der parlamentarischen Anfrage an Faymann, Gerald Grosz vom BZÖ, geht davon aus, dass der Auftritt des Professors 84.000 Euro gekostet hätte. Faymann bestätigt, dass der Vortrag in Lech Teil eines Leistungspakets gewesen ist; dieses Paket falle aufgrund der Absage zum größten Teil jedoch nicht mehr an: Daher erübrigt sich ein näheres Eingehen auf das mögliche Leistungspaket und seine weitere Aufgliederung. Es wurde nur der für den Stornierungsfall vereinbarte Betrag fällig, der vereinbarungsgemäß vom Bundeskanzleramt bei Vertragsabschluss geleistet worden war. Im Ergebnis kostet die Geschichte das Kanzleramt laut Faymann etwa 18.300 Euro.
Damit habe man aber wenigstens weitgehende Nutzungsrechte einer Informationsplattform des Partners für ein Jahr erworben. Solche Entgeltleistungen bei kurzfristigen Absagen seien nicht ungewöhnlich, so Faymann; sie entsprächen den Gepflogenheiten des Geschäftslebens.