EURO-Vorbereitungsplan des ÖFB-Teams bis Oktober
Demnach kommt es Ende September zu einem Treffen zwischen der sportlichen und der administrativen Leitung des Verbandes, in dem die Termine und auch die meisten Schauplätze für die Trainingslager zwischen 26. April (Meisterschaftsende) und 7. Juni (EURO-Beginn) vereinbart werden.
Im Groben sieht der Plan derzeit folgendermaßen aus: Nach dem Liga-Finish haben jene Teamspieler, die in der heimischen Bundesliga engagiert sind, einige Tage Urlaub, danach geht es auf ein mehrtägiges Regenerations-Camp in Südeuropa. Mögliche Reiseziele sind Sardinien (Ludwig: „Das dürfte den Deutschen vor der WM gutgetan haben“), aber auch Mallorca. „Doch da warten wir die EURO-Gruppen-Auslosung am 2. Dezember ab. Wenn wir zum Beispiel bei der EM gegen Spanien spielen, werden wir sicher nicht ein paar Wochen vorher auf Mallorca trainieren.“
Während des Regenerations-Aufenthalts dürfte ein Großteil der Legionäre noch fehlen, da die internationalen Meisterschaften erst Mitte Mai abgeschlossen werden. „Für diese Spieler ist das Individual-Trainingsprogramm sehr wichtig“, sagte Ludwig.
Nach der Rückkehr aus dem Süden bekommen die Kicker wieder ein paar Tage frei, ehe ein rund 14-tägiges Camp folgt, das dem Tanken von Kondition dient. „Das wird voraussichtlich in Lindabrunn stattfinden“, erklärte Ludwig. Am Ende der „Schinderei“ stehen Testspiele am 27. Mai gegen Nigeria und voraussichtlich am 30. Mai, wobei der letzte Gegner noch offen ist, weil Ludwig auch in diesem Fall die EM- und WM-Quali-Auslosung (25. November in Durban) berücksichtigen will.
Da Ende Mai in den EURO-Stadien laut UEFA-Vorgabe keine Partien mehr abgehalten werden dürfen, stehen als Austragungsorte für die abschließenden beiden Testspiele entweder Linz oder Graz zur Wahl. Auch diese Frage soll in den kommenden Wochen geklärt werden.
Nach dem letzten Testspiel haben die Kicker noch einen Tag zur freien Verfügung, dann wird es wirklich ernst. „Am 1. Juni rücken wir ins EURO-Quartier in Stegersbach ein, das ist fix“, betonte Ludwig. Genau eine Woche später bestreiten die Österreicher ihre erste WM-Partie im Wiener Happel-Stadion.
Bis zu diesem Zeitpunkt absolviert das ÖFB-Team nach der Chile-Partie am (heutigen) Dienstag noch insgesamt acht Testspiele. Weiter geht es am 13. Oktober im rundumerneuerten Züricher EM-Stadion Letzigrund gegen den EURO-Partner Schweiz, vier Tage später gastiert die Elfenbeinküste am Innsbrucker Tivoli neu, in dem nach dem Ausbau erstmals 30.000 Zuschauer Platz finden könnten.
In der kommenden Woche fährt Ludwig nach Tirol, um sich von den Fortschritten der Bauarbeiten zu überzeugen. „Wir wollen schon wissen, was Sache ist, immerhin ist in Innsbruck im Gegensatz zu Klagenfurt der Unterbau ja schon gestanden“, betonte der ÖFB-Generalsekretär, der aber auch überzeugt ist: „Wir werden das hinbekommen.“
Am 16. November kommt es im Happel-Stadion zum Länderspiel-Hit gegen England, fünf Tage später treten Ivanschitz und Co. ebenfalls im Wiener Prater gegen Tunesien an. Das Länderspiel-Jahr 2008 wird am 6. Februar mit dem Spiel gegen Deutschland wieder im Happel-Stadion eröffnet. Schon eine Woche davor sollen die in der österreichischen Liga engagierten Kicker in einem Trainingslager möglicherweise in Lindabrunn zusammengezogen werden, die Legionäre werden wohl erst später dazustoßen.
Auch im Rahmen der darauffolgenden Partie am 26. März (Mittwoch) gegen die Niederlande beschränkt sich die Zusammenkunft des gesamten Kaders auf rund drei Tage. An und für sich war für dieses Match wieder das Happel-Stadion als Austragungsort vorgesehen, allerdings könnte es hier noch eine Änderung geben. „Vielleicht gehen wir nach Klagenfurt, dort hätte man nach dieser vielen Arbeit für das ’Turnier der Kontinente’ etwas verdient“, so Ludwig.
Im Großen und Ganzen ist der ÖFB-Generalsekretär mit dem Stand der organisatorischen Vorbereitung auf die EURO zufrieden. „Wir sind mit allen unseren Dingen im Plan, in manchen Bereichen sogar schon weiter.“ In sportlichen Belangen hinkt Österreich dem Zeitplan aber hinterher, wie auch Ludwig weiß. „Die Leistungen der Nationalmannschaft sind leider noch zu instabil,“ sagte der Ex-Sportjournalist.