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EURO-Training für Österreichs Polizisten auf Hochtouren

Die Sicherheitsvorbereitungen in Österreich für die EURO 2008 laufen auf Hochtouren. So bekommen die Einsatzeinheiten der Polizei derzeit in Wien-Donaustadt in einer Halle einen Vorgeschmack darauf, was ihnen im kommenden Jahr bei der Fußball-Europameisterschaft bevorstehen könnte.

In jeweils fünftägigen Trainingsmodulen werden Beamte aus dem gesamten Land geschult.

Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Training der einzelnen Beamten für den Ernstfall, also wenn es zu einer Eskalation im Umgang mit den Fans kommt. In weiteren Modulen im kommenden Herbst sowie im Frühjahr 2008 lernen die Einsatzeinheiten den Umgang mit Spezialausrüstung. Außerdem trainieren sie an den Spielorten Wien, Klagenfurt, Salzburg und Innsbruck.

Klar ist mittlerweile auch, dass die EURO 2008 jeden Polizisten in Österreich betreffen wird. Innenminister Günther Platter (V) hat bereits eine Urlaubssperre für alle 27.000 Beamten angekündigt. Zudem werden Einsatzkräfte aus Deutschland die heimische Exekutive unterstützen. Entsprechende Zusagen hat Platter von seinem deutschen Amtskollegen Wolfgang Schäuble bereits.

Ebenfalls geplant ist die Einführung von temporären Grenzkontrollen, abhängig jeweils von der Sicherheitslage. Dieses Konzept hat sich laut dem Sicherheitsprojektleiter für die EURO 2008, Günther Marek, bei der WM in Deutschland im Vorjahr sehr bewährt.

Bereits im Einsatz ist die so genannte Gefährderdatei, das österreichische Pendant zur Eidgenössischen Hooligandatei. Über Details dazu geben sich die Sicherheitskräfte aber sehr bedeckt. Fix ist, dass die Zahl der szenekundigen Beamten auf 150 erhöht wird. Zudem ist den Exekutivkräften seit einer Novelle im österreichischen Sicherheitspolizeigesetz (SPG) die Möglichkeit der vorbeugenden Gefährderansprache gegeben. Das Motto der österreichischen Beamten im Umgang mit den Fans bei der EURO soll nach den Vorstellungen der Verantwortlichen lauten: “3D – Dialog, Deeskalation, Durchsetzung“.

Mit dem Länderspiel Österreich gegen Schottland beginnt am 30. Mai im Wiener Hanappi-Stadion die Simulationsphase, die dann alle weiteren Testspiele, aber auch Begegnungen in der österreichischen Bundesliga umfassen soll. Dabei werden zunächst Einsatzabläufe und Kommunikation unter den Einsatzkräften geprobt. Viel mehr kann man dort auch nicht üben: Das Hanappi-Stadion wird bei der EURO keine Spielstätte sein.

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