Euro-Schwäche: Schlecht für den USA-Urlaub und gut für den Export
Der fallende Euro-Kurs hat ganz unterschiedliche Auswirkungen für Wirtschaft und Verbraucher.
Urlaub
USA-Reisende haben das Nachsehen: Der Aufenthalt in den Vereinigten Staaten wird durch den Fall der Gemeinschaftswährung gegenüber dem Dollar teurer. Denn die Produkte vor Ort behalten unabhängig von den Wechselkursen ihren Preis, nur ist ein Euro jetzt eben weniger wert. Schon eine Tafel Schokolade kann dadurch einige Cent teurer werden. Bei größeren Ausgaben, etwa für ein Tablet oder Smartphone, müssen Verbraucher umso mehr nachrechnen, ob sich die Anschaffung in den USA lohnt. Gleiches gilt für Länder etwa in Lateinamerika oder Asien, in denen der US-Dollar inoffizielle Leitwährung ist. Teurer als vor einem Jahr ist es beispielsweise auch in der Schweiz, da der Euro gegenüber dem Franken an Wert verloren hat.
Einkaufen
Hier sind die Auswirkungen des sinkenden Euro-Kurses unklar. Zwar macht die Entwicklung den Import einiger Waren teurer, sie könnten im Supermarkt oder Kaufhaus also mehr kosten. Andererseits ist der Preiskampf gerade unter den Discountern stark – steigende Preise geben sie daher unter Umständen nicht an die Verbraucher weiter. Teurer werden möglicherweise Computer und andere Hightech-Geräte aus Asien, denn sie werden meist in Dollar gehandelt.
Tanken und heizen
Früher bedeutete ein schwacher Euro in der Regel höhere Ölpreise, denn der Rohstoff wird an den Weltmärkten in Dollar gehandelt. Doch aktuell fällt dies nicht ins Gewicht, da der Ölpreis seit dem Sommer kräftig gesunken ist. 2014 war laut ADAC das günstigste Tankjahr seit Langem; auch Heizöl wurde in den vergangenen Monaten immer billiger.
Export
Bei den Ausfuhren bringt der schwache Euro Vorteile. Denn ein Produkt mit festem Euro-Preis kostet nun beispielsweise in den USA weniger Dollar. Dies könnte die Nachfrage nach “Made in Germany” steigern. Das dürfte der deutschen Wirtschaft insgesamt helfen, die stark auf den Export ausgerichtet ist. (APA)