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Euro-Kassenhüter beraten telefonisch über Griechenland

Griechenlands Zukunft ist in der Schwebe.
Griechenlands Zukunft ist in der Schwebe. ©EPA
Die obersten Kassenhüter der Euroländer beraten heute (Mittwoch) telefonisch über noch offene Fragen beim nächsten, dringend benötigten Hilfsprogramm für Griechenland.
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Damit zieht sich die Rettung des Landes vor der drohenden Pleite länger hin als zunächst angenommen. Ursprünglich wollten die Ressortchefs schon bei einem Krisentreffen in Brüssel entscheiden. Diese Zusammenkunft wurde jedoch kurzfristig abgesagt.

Juncker: Athen muss Bedingungen erfüllen

Nach Angaben von Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker hat Athen noch nicht alle Bedingungen für die neue Finanzspritze erfüllt. Dazu gehören verbindliche Zusicherungen der Chefs der Koalitionsparteien in Athen. Das neue Hilfspaket hat einen Umfang von mindestens 130 Milliarden Euro.

Athen will Sparziele einhalten

Die griechischen Parteichefs sind allem Anschein nach allerdings ohnedies dazu bereit, schriftlich gegenüber den Geldgebern ihren Sparwillen auch für die Zeit nach den Neuwahlen zu versichern. Dies berichtete die griechische Presse Mittwoch früh übereinstimmend.

Eine Bestätigung seitens der beiden großen Parteien, der Konservativen und der Sozialisten, gab es zunächst nicht. Dementiert wurde dies aber auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) auch nicht. Offiziell bestätigen wollten es Kreise der Regierung unter dem parteilosen Finanzexperten Lucas Papademos nicht. Die Versicherung der Parteichefs ist eine der Bedingungen der internationalen Geldgeber für die Freigabe weiterer Milliarden-Hilfen.

Am Vorabend hatte der Athener Ministerrat zudem beschlossen, durch Kürzungen im Budget verschiedener Ministerien und vor allem von Pensionen die von den internationalen Geldgebern verlangten zusätzlichen Einsparungen von 325 Millionen Euro zusammenbringen. Bei dieser Summe handelt es sich um den noch nicht erfüllten Teil des mehr als drei Milliarden Euro schweren Sparpakets für Griechenland in diesem Jahr.

Öl: Weiterer Unbill für Griechenland

Die Lage in Griechenland wird derweil immer dramatischer. Im Zuge der neuesten Entwicklungen – ein geplantes Treffen der EU-Finanzminister zum Hellas-Hilfsprogramm wurde ja kurzfristig abberaumt – zogen auch die Ölpreise an. Die Furcht vor einer Staatspleite Griechenlands ist hierbei treibend. Allerdings zeigten sich die Ölhändler zuversichtlich, dass die EU die Krise unter Kontrolle bringt.

Griechenland wurde durch die EU-Sanktionen zusätzlich unter Druck gesetzt, da es einen beträchtlichen Teil seiner Öleinfuhren aus dem Iran bezieht. Dieser hatte ja angekündigt, die Ölzufuhr nach Europa vorzeitig zu kappen.

(APA)

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