AA

Griechen sollen laut Leitl Inseln verkaufen

Mit einem ungewöhnlichen Vorschlag ließ Wirtschaftskammer-Präsident Leitl aufhorchen. Als "symbolische Geste" soll Griechenland "ein paar abgelegene, unbewohnte Inseln verkaufen".

Das würde “den Griechen sehr gut anstehen” und die Stimmung für Athen in Europa positiv beeinflussen. Daneben sprach sich Leitl für die Einführung von Eurobonds in der EU aus.

Würden diese mit einem geringeren, aber differenzierten Zinssatz für die Euro-Länder gestaltet, hätte die Gemeinschaft “nach innen ein besseres Steuerungsinstrument, nach außen bessere Verteidigung gegenüber Spekulanten”, sagte Leitl im APA-Interview. Einer Staatspleite oder einem Austritt Griechenlands aus der Eurozone erteilte Leitl eine Absage.

“Kein Experte ist zu dem Ergebnis gekommen, dass das eine sinnvolle Alternative gewesen wäre.” Die psychologischen Folgewirkungen der damit verbundenen Unsicherheit seien volkswirtschaftlich auch nicht berechenbar. Die europäische Gemeinschaft sei noch nie so gefordert gewesen wie in diesem Fall.

Leitl für strikte Regeln

Eurobonds würden den Euro-Ländern einen gemeinsamen Zinssatz von 2 Prozent bescheren, argumentierte Leitl. “Wenn Griechenland 30 oder 35 Prozent für Anleihen zahlt, weiß jeder: Das kann Griechenland nicht zahlen. Wer hat es dann zu zahlen? Wir als Gemeinschaft”, sagte der Wirtschaftskammer-Präsident. Auch Kalifornien wäre im Gegensatz zu den Vereinigten Staaten in einer ähnlich ungünstigen Lage, wenn es selbst Anleihen begeben müsste.

Für Euro-Anleihen sollten intern strikte Regeln gelten, plädierte Leitl. “Geld kriegt nur derjenige, der sich an gewisse interne, fiskale Regelungen hält. Eine zweite Steuerung kann ich machen, indem ich eine differenzierte Zinsweiterverrechnung mache: Die Triple-A-Länder bekommen 1 Prozent in der Zinsweiterverrechnung, die mittleren zahlen 3 Prozent, die schlechteren 5 Prozent. Da hat jeder den Anreiz hinaufzukommen.”

 

  • VIENNA.AT
  • Griechen sollen laut Leitl Inseln verkaufen
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen