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EURO-Auftakt: Österreich unterliegt Dänemark 29:33

Blamiert haben sich Österreichs Handballer zum Auftakt der Heim-Europameisterschaft keinesfalls, zu einer Sensation gegen Titelverteidiger Dänemark hat es aber auch nicht gereicht. Im ersten Match der Gruppe B in Linz unterlag die ÖHB-Auswahl den Dänen nach guter Leistung 29:33 (15:17), von einer Sensation war man Ende doch recht deutlich entfernt.
Bilder der Partie

Bei den von Dagur Sigurdsson betreuten Hausherren überzeugten vor allem Vitas Ziura (7 Tore), Robert Weber (6) und Patrick Fölser (5).

Im zweiten Dienstag-Match der Gruppe B treffen um 20.15 Uhr Island und Serbien aufeinander. Am Donnerstag stehen die Paarungen Österreich gegen Island (18.00 Uhr), die Heimat von Teamchef Dagur Sigurdsson, und Serbien gegen Dänemark (20.15 Uhr) auf dem Programm. Die Top-Drei erreichen die Zwischenrunde.

Sechs der sieben Spieler in der Startaufstellung von Sigurdsson waren Legionäre, nur Roland Schlinger (Bregenz) ist in der heimischen HLA engagiert. Auf den Flügelpositionen begannen Konrad Wilczynski (links) und Robert Weber (rechts), im Rückraum Kapitän Viktor Szilagyi (links), Vitas Ziura (Mitte) und Roland Schlinger (rechts), am Kreis startete Markus Wagesreiter und im Tor Nikola Marinovic.

Während das Publikum aufgrund von Problemen bei den Ticketkontrollen erst nach und nach in die zu Beginn halbleere Halle strömte, waren Österreichs Spieler vom Anpfiff weg hellwach. Ausgerechnet Dänemark-Gastarbeiter Ziura, der bei Viborg sein Geld verdient, sorgte in der 5. Minute für die erstmalige Führung der Österreicher (3:2). Dänemark brauchte ein wenig, um Herr der Lage zu werden, ab dem 8:6 durch Flügelroutinier Lars Christiansen (295. Länderspiel) war man das dann wieder halbwegs.

Doch die Österreicher, in deren Tor Marinovic lange Anlaufzeit brauchte und Wilczynski ein Totalausfall war, ließen sich angetrieben von Ziura und Weber nicht abschütteln, glichen in der 22. Minute durch Schlinger wieder aus (12:12) und gingen mit dem respektablen Rückstand von zwei Treffern (15:17) in die Kabine, in der sie die Pausenshow von DJ Ötzi versäumten, der die Turnierhymne “Sweet Caroline” zum Besten gab.

Sigurdsson nützte die Zeit, um sein Team auf die zweiten 30 Minuten einzuschwören. Denn die Chance auf die Sensation lebte weiter, Weber glich zum 17:17 aus (33.). Dänemark war wie erwartet im ersten Turniermatch noch nicht so richtig auf Betriebstemperatur, profitierte jedoch dann von einigen technischen Fehlern, um sich den schließlich entscheidenden Vorsprung zum 24:20 herauszuschießen (42.).

Österreich kam nur mehr einmal auf zwei Tore heran (24:26/48.), ansonsten spielten die Dänen den Sieg souverän nach Hause. Die Österreicher mussten sich damit trösten, trotz der Niederlage im Gegensatz zum jüngsten Test gegen die Dänen (22:39) gut mitgehalten zu haben. Genau dieses Schicksal hatten sie sich jedoch eigentlich ersparen wollen.

Dagur Sigurdsson (Teamchef Österreich): “Ich bin zufrieden mit der Darbietung meiner Mannschaft. Dänemark hat uns ganz sicher nicht unterschätzt. Sie mussten gut spielen, um den Sieg einzufahren. Es gab einige Phasen, in denen es nicht so ganz gelaufen ist, da hat auch die Power in der Abwehr gefehlt. Mit dem einen oder anderen Gegenstoß mehr hätten wir das Publikum verrückt machen können. Trotz der Niederlage müssen wir jetzt aufstehen und uns auf Island konzentrieren. Das wird ein sehr schwieriger Moment für uns, denn wir dürfen uns nicht zu sehr den Kopf zerbrechen.”

Konrad Wilczynski (Spieler Österreich): “Wir wissen jetzt, dass wir auch gegen so einen Gegner guten Handball spielen können. Natürlich sind wir jetzt ein bisschen enttäuscht, denn wir hatten unsere Chance. Aber wenn wir so gegen Island und Serbien spielen, dann können wir gewinnen. Wann ich zum letzten Mal in einem Länderspiel kein Tor erzielt habe, weiß ich nicht, aber das ist auch egal. Solche Spiele gibt es, das ist schon vergessen.”

Ulrik Wilbek (Teamchef Dänemark): “Wir haben uns gewissenhaft auf dieses Spiel vorbereitet, wir haben die letzten sieben Tests der Österreicher analysiert. Österreich hat sich stark verbessert, sie spielen jetzt einen sehr schnellen Handball. Es war ein gutes Eröffnungsmatch, beide Teams haben guten Handball gezeigt.”

Torsten Laen (Spieler Dänemark): “Gratulation an Österreich, sie haben stark gespielt. Es ist immer schwierig, ins Turnier zu starten, vor allem wenn man so wie wir Favorit ist. Deshalb sind wir sehr glücklich, dass wir gewonnen haben.”

Gruppe B, in Linz:
Dänemark – Österreich 33:29 (17:15)
Linz, SR Lazaar/Reveret (FRA)
Tore: Mogensen 7, Hansen 5, Christiansen 4, M. Knudsen 4, Söndergaard Sarup 4, Eggert Jensen 3, Svan Hansen 2, Lindberg 1, Laen 1, H. Knudsen 1, Nielsen 1 bzw. Ziura 7, Weber 6, Fölser 5, Szilagyi
4, Schlinger 4, Hojc 2, Abadir 1

Gruppe A in Graz:
Russland – Ukraine 37:33 (21:16)
Graz, SR Cacador/Nicolau (POR)
Beste Werfer: Igropulo 11, Rastwortsew 9 bzw. Burka 9, Onufrijenko 9

Gruppe D in Wiener Neustadt:
Spanien – Tschechien 37:25 (17:10)
Wiener Neustadt, SR Din/Dinu (ROM)
Beste Werfer: Romero 14, Tomas 5, Garcia 5 bzw. Jicha 8, Vrany 5

Gruppe C, in Innsbruck:
Deutschland – Polen 25:27 (8:12)
Innsbruck, 8.200, SR Olesen/Pedersen (DEN)
Beste Werfer: Kaufmann 7, Jansen 6 bzw. Bielecki 6, Jaszka 4, Tluczynski 4

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