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EURO 2008: Wo bleibt die Begeisterung?

Ein Jahr vor der EM in der Schweiz und in Österreich sind sich die Chefdelegierten der beiden Länder einig: Die Projektarbeit ist auf Kurs. Doch beide halten das Wecken der Begeisterung und Neugierde für die schwierigste Aufgabe.

Die Einstimmung der Bevölkerung sei vielleicht das Schwierigste, sagte Benedikt Weibel, Chef-Delegierter des Bundesrats, in einem Interview mit den Nachrichtenagenturen SDA und Si. Man könne zwar keine Begeisterung schaffen, sie aber ermöglichen. „Wir müssen der Neugierde den Weg bereiten“, sagte Weibel weiter.

In Österreich sei es schwieriger, etwas anzuschieben als in Deutschland, sagte Heinz Palme, EURO-Koordinator der Bundesregierung, in einem Gespräch mit der österreichischen Nachrichtenagentur APA. Man müsse den Leuten klar machen, welche Bedeutung dieses Turnier habe.

„Die Menschen lassen die EURO erst an sich herankommen“, sagte Palme weiter. Wenn die österreichische Mannschaft nur halbwegs gut spiele in der Vorbereitung, dann werde ein Super-Super-Hype entstehen. Durch seine Erfolge an Weltmeisterschaften hätte Deutschland einen gewissen Heimvorteil gehabt, was die Begeisterungsfähigkeit betrifft.

Auch Weibel ist überzeugt, dass die Schweizer plötzlich da sein werden. Er nennt die aus dem Nichts entstandene Begeisterung, als die Segelyacht Alinghi Erfolg hatte. So werde es an der EURO auch sein. Weibel geht davon aus, dass die Begeisterung in der Schweiz am 6. Juni, am Vorabend des Eröffnungsspiels, losgeht.

Baustellenfreie Autobahnen

In den Bereichen Verkehr und Sicherheit sei man ganz im Zeitplan, sagten Weibel und Palme. Es seien vor allem noch Detailfragen zu klären. Palme geht davon aus, dass während der EURO alle Autobahnen in Österreich baustellenfrei sein werden.

Er ist auch froh, dass alle Stadien im Zeitplan sind. Weibel dagegen muss noch auf einen Volksentscheid aus Bern warten, wo am 17.©Juni über den EURO-Kredit abgestimmt wird. Sollte das Stimmvolk Nein sagen, werden die drei „Berner“ Spiele laut Weibel auf die anderen Schweizer Stadien verteilt.

Benedikt Weibel erhofft sich neben einem grossen Fest, dass die Schweiz ihr Image als teures und reserviertes Land abstreifen kann. Er ruft die Bewohnerinnen und Bewohner der Host Citys auf, sich auf die Gastteams und deren Fans einzustimmen. „Es wäre doch schön, wenn die Fans mit ein paar Sätzen in ihrer Landessprache begrüsst würden“, sagte Weibel.

Freiwillige als wichtiger Faktor

Von zentraler Bedeutung sind punkto Fankontakte die Freiwilligen. Die UEFA beginnt mit ihrer Rekrutierung am 27. Juli, die Host Citys werden etwas später folgen. Diese Volunteers würden sprachlich geschult, so Weibel, da sie in Fanzonen und -camps eingesetzt werden.

Obschon die Schweiz und Österreich eng zusammen arbeiten, nennt Weibel einen Punkt, wo Konkurrenz herrsche: „Wer die deutsche Mannschaft beherbergen kann, hat das grosse Los gezogen.“ Für beide Länder sei Deutschland der Tourismus-Zielmarkt Nummer eins.

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