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EURO 2008 soll eine Million Zusatznächtigungen bringen

Der Tourismus ist - zusammen mit der Bauwirtschaft - jener Wirtschaftsbereich, der am meisten von der Fußball-Europameisterschaft 2008 profitieren soll.

Insgesamt sei mit rund einer Million zusätzlicher Nächtigungen zur Zeit der EM – vom 7. bis 29. Juni 2008 – zu rechnen, besagt eine Studie des Sportökonomieinstituts Sports Econ Austria im Auftrag der Wirtschaftskammer und des Österreichischen Fußball-Bundes (ÖFB).

Insgesamt 207 Mio. Euro sollen ausländische Gäste zur Zeit der EURO 2008 ausgeben, wobei die höchsten Beträge mit 363,4 Euro pro Kopf und Tag auf offizielle Gäste und Medienvertreter entfallen sollen. Fußball-Spieler und Assistenten dürften täglich rund 290,7 Euro ausgeben. Deutlich darunter, nämlich bei 128,4 Euro, liegen die veranschlagten Tagesausgaben für durchschnittliche ausländische Besucher, während inländische Gäste nur rund die Hälfte davon – 65,7 Euro – ausgeben dürften. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer soll bei 9,2 Tagen pro Gast liegen, wird erwartet.

Die gesteigerte Tourismusnachfrage während der EM soll laut Studie eine maximale zusätzliche direkte Wertschöpfung von 123,84 Mio. Euro bringen. Unter Einrechnung von indirekten Effekten steigere sich dieser Wert auf 196,34 Mio. Euro. Dieses „Maximal-Szenario“ geht von einem Absatz von 96 Prozent aller aufgelegten Tickets aus.

Wirtschaftsforscher relativieren aber euphorischen Erwartungen:
Erfahrungsgemäß würden Sportgroßereignisse auch Touristen von Reisen abhalten. Befürchtete Preiserhöhungen oder der mit der Veranstaltung erwartete Trubel führen zu „Verdrängungseffekten“ in kaum quantifizierbarer Höhe, zudem werden in dieser Zeit Geschäftsreisen und Tagungen eingeschränkt.

In einer Untersuchung über die Fußball-WM 2006 kommt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) zu dem ernüchternden Schluss, „dass die Zahl der Touristen in Frankreich im Jahr der Fußballweitmeisterschaft 1998 nicht aus dem üblichen Rahmen fiel. Bei der letzten Fußballeuropameisterschaft in Portugal 2004 und den Olympischen Spielen in Griechenland war ebenfalls kein zusätzlicher Touristenstrom in diese Länder festzustellen“.

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