“Wir sind Teil der Gesellschaft und tragen Mitverantwortung für ein gutes Gelingen”, betonte der Linzer Bischofsvikar und Beauftragte der Bischofskonferenz für die Europameisterschaft, Wilhelm Vieböck, in einer Pressekonferenz am Mittwoch mit ÖFB-Vizepräsident Leo Windtner und LASK-Regisseur Ivica Vastic.
“Wir werden aus dem Ernst-Happel-Stadion keinen großen Messeraum machen können”, sagte Windtner. Es solle aber sehr wohl vermittelt werden, dass Österreich ein christliches Land sei. Der ÖFB-Vize betonte die sozialisierende Komponente des Fußballs. “Es geht im Sport nicht ohne Ethik und Moral.” Extreme Auswüchse könnten auf diese Art hintangehalten werden, so Windtner. Es gebe “unwahrscheinlich viele Spitzenfußballer”, die dem christlichen Glauben sehr stark verbunden seien.
Österreichs “Fußballer des Jahres 2007” Vastic beispielsweise bekreuzige sich nicht nur vor jedem Spiel, wie er selbst sagt. Er bete auch zu Hause regelmäßig, berichtete der LASK-Star: “Das ist ein alltägliches Ritual.” Seine Großmutter habe ihn schon mit vier Jahren in die Kirche mitgenommen. Er versuche auch seine Kinder in diesem Sinn zu erziehen, erklärte Vastic, dessen EURO-Einsatz noch ungewiss ist.
Eine “Ersatzreligion” sieht Vieböck im Fußball nicht, es gebe aber sicher “einzelne Glaubensleeren”, die im Sport eine Alternative sehen. Man sei als Kirche gefordert, die Sehnsucht der Menschen auszufüllen, betonte der Bischofsvikar. Unter dem Motto “Am Ball – seit 2008 Jahren” präsentiert die katholische Kirche im Internet Informationen über die EM, die Austragungsorte und Rahmenveranstaltungen. Zum Start der EURO finde ein Gottesdienst in der Schweiz statt, am Vorabend des Finales eine Messe in Wien. Die Don-Bosco-Jugend und die Katholische Männerbewegung würden verschiedene Aktivitäten planen, so Vieböck. In kleineren Pfarren vor allem am Land werde gemeinsames Fußballschauen auf dem Programm stehen.
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