EULEX geht gegen demonstrierende Serben vor
Der heutige Protest verlief zunächst ruhig, die EULEX-Polizei
musste gemäß Medienberichten einschreiten, als die Demonstranten die
Fortsetzung der Reparaturarbeiten verhindern wollten.
Serben in der geteilten Stadt berufen sich auf eine Einigung aus
dem Jahr 2000, wonach sich die serbische und die albanische
Volksgruppe über die Reparatur der albanischen Häuser im Nordteil und
der serbischen im Südteil der Stadt einigen sollten. Im Südteil
Mitrovicas leben seit dem Ausbruch der ethnisch motivierten Gewalt im
März 2004 keine Serben mehr. In dem vorwiegend von Serben bewohnten
Nordteil leben albanische Familien in zwei Stadtvierteln.
Der Bürgermeister von Mitrovica, Bajram Rexhepi, erklärte für den
Sender B-92, dass die Serben “keineswegs daran gehindert” würden, in
ihre alten Heime im Südteil der Stadt zurückzukehren. Die im Nordteil
der Stadt laufenden Proteste bezeichnete Rexhepi als “unmenschlich”.
Serben in Brdjani haben unterdessen die Fortsetzung der Proteste auch
in den nächsten Tagen angekündigt.
Die EU ist wegen der mit Gewalt ausgetragenen Proteste im
Nord-Kosovo äußerst besorgt. “Die EU unterstützt die Einsätze von
EULEX und KFOR, um Gesetzestreue im Kosovo aufzubauen und eine
sichere und geschützte Umgebung zu verteidigen”, hieß es in einer am
Mittwoch in Prag verbreiteten Erklärung des tschechischen
EU-Ratsvorsitzes. “Die EU verteidigt und unterstützt Menschen in
ihrem Recht, zurückzukehren zu Häusern und Eigentum, welche sie
rechtmäßig besitzen, unabhängig von ihrem ethnischen Ursprung”, hieß
es in der Stellungnahme der EU.