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EU verschärft Führerschein-Regeln: Das gilt bald für alle

Ein österreichischer Führerschein vor dem Plenarsaal des EU-Parlaments in Brüssel: Die neuen Regeln sollen europaweit gelten.
Ein österreichischer Führerschein vor dem Plenarsaal des EU-Parlaments in Brüssel: Die neuen Regeln sollen europaweit gelten. ©Symbolfoto: APA/Klaus Techt, Via Canva Pro qbanzczyk (Getty Images Signature)
Einheitliche Regeln, digitale Führerscheine, härtere Strafen: Das EU-Parlament stimmt über umfassende Reformen ab. Was das für Fahranfänger, Ältere, Camper und Berufskraftfahrer bedeutet – und ab wann es ernst wird.

Strengere Regeln für Fahrverbote in der ganzen EU

Das EU-Parlament stimmt am 21. Oktober 2025 über neue Führerscheinvorgaben ab. Der Kernpunkt: Wer in einem EU-Land den Führerschein verliert, darf künftig auch in anderen Mitgliedstaaten nicht mehr fahren. Die gegenseitige Anerkennung von Fahrverboten soll laut Parlament mehr Gerechtigkeit und Sicherheit im Straßenverkehr bringen.

Neue Anforderungen für Fahrschüler und Fahranfänger

Künftig gelten EU-weit strengere Standards in der Ausbildung: Der Umgang mit totem Winkel, Smartphone-Nutzung und gefährdeten Verkehrsteilnehmern wie Kindern oder Radfahrern wird verpflichtender Teil der Prüfung. Für alle Fahranfänger soll außerdem eine zweijährige Probezeit gelten. Das begleitete Fahren ab 17 soll EU-weit erlaubt werden.

Digitaler Führerschein kommt aufs Smartphone

Neben physischen Führerscheinen soll ein digitaler EU-Führerschein eingeführt werden, der über das Handy abrufbar ist. Besonders jüngere Fahrer sollen davon profitieren, so die EU-Abgeordneten.

Keine Pflicht-Gesundheitsprüfung für Ältere – vorerst

Eine verpflichtende medizinische Überprüfung für ältere Fahrer wird es nicht geben. Die EU-Staaten dürfen allerdings nationale Regelungen selbst festlegen. Laut Parlament ist das ein politischer Kompromiss.

Erleichterungen für Berufskraftfahrer und E-Camper

Künftig soll der Lkw-Führerschein ab 18 Jahren möglich sein, der Busführerschein ab 21. Die EU will so dem Fahrermangel entgegenwirken. Elektrisch betriebene Wohnmobile dürfen künftig bis zu 4,25 Tonnen wiegen – sie dürfen dennoch mit dem Pkw-Führerschein gefahren werden.

Was ändert sich beim Führerschein in der EU?
Fahrverbote gelten künftig EU-weit. Zudem gibt es digitale Führerscheine, neue Prüfungsinhalte und strengere Regeln für Fahranfänger.

Ab wann gelten die neuen Regelungen?
Die Umsetzung in nationales Recht wird voraussichtlich ab dem Jahr 2028 erfolgen.

Was bedeutet die Reform für Fahranfänger?
Eine zweijährige Probezeit wird EU-weit eingeführt. Das begleitete Fahren ab 17 Jahren soll in allen Mitgliedstaaten möglich sein.

Gibt es eine Pflicht zur Gesundheitsprüfung für Senioren?
Nein, die EU macht keine Gesundheitsprüfung zur Pflicht. Mitgliedsstaaten können aber eigene Regeln einführen.

Darf man künftig schwerere Wohnmobile fahren?
Ja, elektrisch angetriebene Wohnmobile dürfen bis zu 4,25 Tonnen wiegen und trotzdem mit einem Pkw-Führerschein gefahren werden.

Ab wann gelten die neuen Vorschriften?

Auch wenn das EU-Parlament zustimmt, dürften die neuen Regelungen frühestens ab 2028 national umgesetzt werden. Wirtschafts- und Branchenverbände fordern ein schnelleres Vorgehen – vor allem beim Berufskraftfahrerbereich.

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