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EU-Studie zeigt: 34 Prozent der Trans- sexuellen wurden Opfer von Gewalt

Viele Transsexuelle werden Opfer von Gewalt.
Viele Transsexuelle werden Opfer von Gewalt. ©bilderbox.com (Sujet)
In der EU werden Transsexuelle immer noch diskriminiert, bedroht und geschlagen. Das geht aus einer am Dienstag in Wien präsentierten Studie der EU-Grundrechteagentur (FRA) hervor.

Die Ergebnisse entstammen einer im Jahr 2012 angefertigten Studie mit Personen aus der LGBT-Gemeinschaft (Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transsexuelle), an der sich auch knapp 6.600 Transsexuelle beteiligt hatten. 34 Prozent aller Transsexuellen wurden demnach in den fünf Jahren vor Studienerstellung zu Opfern von Gewalt oder Drohungen.

Diskriminierung von Transsexuellen in EU

Besonders exponiert seien demnach weibliche Transsexuelle und transsexuelle Frauen. Innerhalb dieser Gruppen berichteten 41 bzw. 38 Prozent von gewaltsamen Übergriffen oder Drohungen. Insgesamt sei die Zahl gewaltsamer Vorfälle pro Jahr – einer pro transsexueller Person – doppelt so hoch wie bei lesbischen, schwulen oder bisexuellen Befragten.

Die Täter seien in den meisten Fällen Gruppen von Männern gewesen, heißt es in der Studie. 73 Prozent der Befragten gaben an, die Gewaltvorfälle nicht der Polizei gemeldet zu haben. Jeweils ein Drittel begründete ihren Verzicht auf eine Polizeimeldung mit Schamgefühl und der Furcht vor Repressalien.

Ergebnisse sind “Besorgnis erregend”

Die EU-Grundrechteagentur bezeichnete die Untersuchungsergebnisse als “Besorgnis erregend”. “Sie zeigen, dass die Gleichberechtigung von Transsexuellen immer noch ein schwer zu erreichendes Ziel ist, das entschlossenes Handeln auf Ebene der EU und der Mitgliedsstaaten erfordert.”

54 Prozent aller Transsexuellen hätten angegeben, dass sie wegen ihrer Transsexualität diskriminiert oder belästigt werden, in Österreich beträgt der Anteil 44 Prozent. Besonders schwer haben es offenbar transsexuelle Frauen. 69 Prozent der Befragten in dieser Gruppe gaben an, persönlich diskriminiert zu werden. Bei den transsexuellen Männern liege der Anteil bei 61 Prozent, bei den Transvestiten bei 56 Prozent (Männer) und 51 Prozent (Frauen).

Diskriminierung am Arbeitsmarkt problematisch

37 Prozent gaben an, bei der Jobsuche diskriminiert worden zu sein. Dieser Wert sei doppelt so hoch wie bei lesbischen, schwulen oder bisexuellen Befragten. Besonders exponiert seien transsexuelle Frauen, gefolgt von transsexuellen Männern. Österreich liegt diesbezüglich über dem EU-Durchschnitt: 43 Prozent der Transsexuellen berichteten von Diskriminierung am Arbeitsmarkt.

(APA/Red)

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