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EU erwägt Zollsenkung für US-Dünger – Angebot an Trump

Die EU erwägt eine Senkung der Zölle auf US-Dünger als Teil eines möglichen Handelsabkommens mit Präsident Trump. (EU-Agrarkommissar Christophe Hansen rechts)
Die EU erwägt eine Senkung der Zölle auf US-Dünger als Teil eines möglichen Handelsabkommens mit Präsident Trump. (EU-Agrarkommissar Christophe Hansen rechts) ©AFP/APA
Die EU prüft eine Senkung der Zölle auf Düngemittel aus den USA – als Teil eines möglichen Handelsdeals mit US-Präsident Trump.
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Im Rahmen der laufenden Handelsverhandlungen mit der US-Regierung unter Präsident Donald Trump plant die Europäische Union, die Zölle auf Düngemittelimporte aus den Vereinigten Staaten zu senken. Dies erklärte EU-Agrarkommissar Christophe Hansen gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.

„Das ist definitiv eine Option“, sagte Hansen. Eine Zollsenkung wäre „ein großer Fortschritt und auch ein Angebot an die USA“.

Hintergrund: Rückgang russischer Lieferungen

Eine Senkung der Einfuhrzölle könnte die europäischen Käufe von US-Düngemitteln deutlich steigern. Grund dafür ist die schrittweise Reduzierung der Importe aus Russland infolge des Angriffskrieges gegen die Ukraine.

„Ich glaube, die meisten Europäer würden lieber Düngemittel aus den USA als aus Russland kaufen“, betonte Hansen. Die EU plant daher, auf stickstoffbasierte Düngemittel aus Russland schrittweise Strafzölle bis zu 100 Prozent innerhalb von drei Jahren zu erheben. Diese Maßnahme würde ein Handelsvolumen von jährlich rund 1,3 Milliarden Euro nahezu zum Erliegen bringen.

US-Produkte aktuell stark belastet

Derzeit gelten für US-Dünger folgende Belastungen:

  • 5,5 % EU-Zoll auf Ammoniakimporte
  • 6,5 % EU-Zoll auf Stickstoffdünger
  • Anti-Dumping-Abgabe von 29,48 Euro pro Tonne auf Harnstoff-Ammoniumnitrat (UAN)

Letzteres Produkt machte im Jahr 2024 rund 75 Prozent der US-Düngemittelexporte in die EU aus. Laut EU-Handelsdaten stammten 24 Prozent der Stickstoffdüngerimporte aus Russland, 8 Prozent aus den Vereinigten Staaten.

Weitere Gesprächsangebote: Rindfleisch und Wein

Neben dem Düngemittel-Thema sei die EU laut Hansen auch offen für:

  • Erhöhte Importe von hormonfreiem US-Rindfleisch
  • Abbau beiderseitiger Zölle auf Weinexporte

Gleichzeitig betonte Hansen jedoch, dass die strengen europäischen Standards bei der Lebensmittelsicherheit nicht zur Disposition stehen:
„Ich sehe keinen Spielraum, unsere hohen Qualitätsstandards zurückzufahren“, so der EU-Agrarkommissar. Bei anderen Produktkategorien sei man hingegen verhandlungsbereit.

(VOL.AT)

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