AA

Essverbot in Wiener U-Bahnlinie U6 tritt in Kraft: Breite Infokampagne

Essverbot in der Wiener U-Bahnlinie U6 ab 1. September.
Essverbot in der Wiener U-Bahnlinie U6 ab 1. September. ©APA/HERBERT NEUBAUER
Ab Samstag, den 1. September 2018, tritt in der Wiener U-Bahnlinie U6 das generelle Esservbot in Kraft. Die Wiener Linien machen nun mit einer groß angelegten Info-Offensive auf die neue Vorschrift aufmerksam. 
Döner-Flashmob in U6
Verbot von Pizza & Co. in Wiener U6
Sicherheitsteam wird Essverbot kontrollieren

“Wir haben uns bemüht, dass Essverbot sehr auffällig zu kennzeichnen”, sagte Öffi-Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) bei der Präsentation der Kampagne am Freitag.

Plakate weisen auf Essverbot in der Wiener U6 hin

Auf großflächigen Plakaten in den Stationen wird mit vier verschiedenen Sujets wie dem “Tatort Leberkäs” oder einer “Pizza Kriminale” auf das Verbot hingewiesen. “Wir versuchen, das mit ein bisschen Augenzwinkern zu machen und nicht nur ernst mit dem Zeigefinger zu wackeln”, sagte Sima. Auf den Plakaten heißt es: “Ihr Essen riecht so kriminell, dass der Verzehr in der U6 jetzt verboten ist.”

Wobei zumindest auf den Plakaten eingeschränkt wird: “Bitte essen Sie geruchsintensive Speisen nur draußen.” Allerdings gilt das Verbot nicht nur für solche, sondern generell. Zusätzlich wird das Essverbot mit einem Kinospot sowie mit Piktogrammen und Fensterbeklebungen in den Fahrzeugen thematisiert. Auch auf den Anzeigentafeln und in Durchsagen wird darauf aufmerksam gemacht.

“Wir wissen, dass es den Fahrgästen ein Anliegen ist und es ist natürlich für das Unternehmen ein Anliegen, weil der Reinigungsaufwand in den letzten Jahren gestiegen ist”, begründete Wiener Linien-Geschäftsführerin Alexandra Reinagl die neue Vorschrift. “Ich glaube und das ist auch die Wahrnehmung unserer Fahrgäste, dass die persönlichen Schamgrenzen in den letzten Jahren ein wenig gesunken sind, weil man jetzt nicht mehr nur eine Wurstsemmel gegessen hat, sondern gleich ein ganzes Abendessen in der Rushhour im U-Bahn-Zug verspeist wurde”, stimmte Sima zu. Das sei gerade in einer intensiv belasteten U-Bahn-Linie wie der U6 immer mehr zum Problem geworden.

Umfrage zeigte: Fahrgäste wollen kein Essen in den U-Bahnzügen

Bei einer aktuellen Umfrage der Wiener Linien, an der sich rund 50.000 Personen beteiligt hatten, sprachen sich rund 28.000 Menschen dafür aus, dass die Nahrungsaufnahme in den Garnituren generell untersagt wird. “Die Leute wollten klare Regeln”, meinte Sima.

Kontrolliert wird das Verbot durch die Sicherheitsmitarbeiter der Wiener Linien. “Wir setzen am Anfang sehr stark auf Sensibilisierung und Information”, sagte Reinagl. Gestraft wird vorerst nicht. Am 15. Jänner 2019 wird das generelle Essverbot auf alle U-Bahn-Linien ausgeweitet.

Ess-Flashmob in der Wiener U6 geplant

Für den heutigen Freitag, dem letzten Tag, bevor der Essensbann in Kraft tritt, wurde auf Facebook die Veranstaltung “Das letzte Mal Falafel/Döner essen in der U6” ins Leben gerufen. Mehr als 10.000 User zeigten sich interessiert, rund 2.000 wollten teilnehmen. Die Initiatoren sind davon abgegangen, ein großes Treffen zu einem bestimmten Zeitpunkt zu organisieren, sondern rufen dazu auf, über den Tag verteilt “im kleinen Rahmen” Falafel oder Döner zu essen und davon ein Foto oder Video zu posten. Gleichzeitig werden Spenden für die Wiener Tafel gesammelt.

(APA/Red)

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Essverbot in Wiener U-Bahnlinie U6 tritt in Kraft: Breite Infokampagne
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen