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Eskalation bei Lobau-Besetzung!

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Während Greenpeace und Global 2000 brav die Waffen strecken, hat "Resistance for Peace" vorübergehend erneut einen Bohrturm der Asfinag besetzt! Die Grünen sind verärgert.

In der Wiener Lobau ist am Donnerstag erneut ein Bohrgerät besetzt worden. Mitglieder der Gruppe „Resistance for Peace“ haben sich an der Maschine angekettet, die Probebohrungen für den Bau der Wiener Nordost-Umfahrung durchführt.

Die Handschellen, mit denen sich zwei Aktivistinnen angekettet hatten, wurden von Exekutivbeamten mittels Schlüssel geöffnet. Die beteiligten Personen leisteten keinen Widerstand und verließen freiwillig die umzäunte Fläche. Gegen 15.30 Uhr nahm die Asfinag die Bohrarbeiten wieder auf.

Festnahmen gab es keine.

Laut Rosenauer haben die Arbeiter die Anlage abgeschaltet, als die Besetzer gekommen sind. Die Bohrungen waren nach wochenlanger Blockade erst am Dienstag wieder aufgenommen worden, nachdem sich Umweltorganisationen, Stadt Wien und Asfinag auf einen Runden Tisch geeinigt hatten.

„Resistance for Peace“ übte am Donnerstag Kritik an den Aktionen der vergangenen Wochen. Es seien „schwere Strategiefehler“ bei den NGOs gemacht worden.

Dazu ein Greenpeace-Sprecher: „Von der jetzigen Aktion ist niemand begeistert. Keiner versteht, warum sie das jetzt machen, denn die haben sich immerhin sieben Wochen lang nicht in der Au gezeigt.“

Die Aktivisten wollen laut Rosenauer wiederholt Besetzungen starten. Geplant ist jedoch, eine Weihnachtspause einzulegen.

Die Asfinag bestätigte gegenüber der APA die Besetzung, an der demnach drei Aktivisten teilgenommen haben. Betroffen sei ein Bohrstandort im Norden der Lobau. Das weitere Vorgehen werde nun abgeklärt, betonte eine Asfinag-Sprecherin: „Wir werden schauen, wie lange die dort sitzen wollen.“ Auch Gespräche mit den Behörden seien geplant. Einen Polizeieinsatz wird es demnach jedoch nicht geben.

Grüne sind verärgert

Die neuerliche Besetzung einer Bohrmaschine in der Lobau stößt bei den Wiener Grünen auf wenig Verständnis. „Für uns ist das klassische Trittbrettfahrerei.“

Die Grünen stehen laut Maresch hinter jener Vereinbarung von Umweltorganisationen mit der Asfinag und der Stadt Wien, in der vor wenigen Tagen das Ende der Lobau-Besetzung und der Blockade der Probebohrungen für die Wiener Nordost-Umfahrung (S1) besiegelt wurde. Die Asfinag verzichtete im Gegenzug auf Klagen, die Stadt versprach einen Runden Tisch zur Verkehrsproblematik.

Durch „seltsame Störaktionen“ könnten Gegner dieser Gespräche Aufwind erhalten, meinte der Grüne Umweltsprecher. „Wenn jemand die Abenteuerlust packt, sollte er vielleicht doch was anderes manchen.“ Außerdem habe sich Rosenauer im Lobau-Camp der Umweltschützer nie blicken lassen: „Wir glauben, dass man sich besser auf den Runden Tisch konzentrieren sollte, und nicht den beiden Organisationen (Greenpeace und Global 2000, Anm.) am Zeug flicken.“

Die Aktivistengruppe „Resistance for Peace“ sorgte schon mehrmals für Aufsehen – etwa als sie in der Südkärntner Gemeinde St. Kanzian am Klopeiner See eine einsprachige Ortstafel abschraubte und eine zweisprachige Tafel „St. Kanzian/Skocjan“ montierte.

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