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"Es war Liebe auf den sechzehnten Blick"

Sandra Soknic, flankiert von Daniel und Marcos Nader
Sandra Soknic, flankiert von Daniel und Marcos Nader ©vienna.at/sportsshooter.at
Miss Vienna 2009 Sandra Soknic und Box-Profi Marcos Nader im Vienna Online Interview über ihre Rolle als Wiener Promi-Paar, Selbstvermarktung und warum Marcos sich mehr Sorgen um Sandra macht als umgekehrt.
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Vienna Online: Wie und wann habt Ihr Euch kennengelernt?

Sandra Soknic: Wir kennen uns schon relativ lange, sind vier Jahre lang gemeinsam in die Schule gegangen. Vier Jahre später sind wir uns erneut über den Weg gelaufen, da haben wir die Nummern ausgetauscht. Es war ein bisschen Schicksal dabei.

Marcos Nader: Es war Liebe auf den sechzehnten Blick (lacht).

Vienna Online: Ihr seid ja ziemlich eingeteilt: Sandra macht die Polizeischule, Marcos ist Profi-Boxer. Wie sieht Euer Time-Management aus?

Marcos Nader: Unter der Woche sehen wir uns kaum, nur abends zuhause. Da muss halt das Essen schon auf dem Tisch stehen, wenn ich heimkomme (lacht). Nein, im Ernst: Wir sind froh, wenn das Wochenende kommt. Da haben wir Zeit für uns.

Vienna Online: Ihr habt beide nicht ungefährliche Berufe. Wie geht Ihr damit um?

Sandra Soknic: Ich schaue mir seine Kämpfe immer an, eigentlich habe ich keine Angst. Er muss halt noch ein bisschen an der Deckung arbeiten. Wenn er ein Cut abbekommt wie bei seinem Kampf in der Stadthalle, dann ist das schon etwas anderes. Das hat nicht so gut ausgesehen. Aber für die Eltern ist es auch nicht leicht. Die können fast nie hinschauen.

Marcos Nader: Um Sandra mache ich mir schon Sorgen, sie hat einen gefährlichen Beruf. Mein Onkel ist Polizist, der meint auch, dass man früher eine Respektsperson war; aber heute hat keiner mehr Respekt. Die Hemmschwelle für Aggressionen Polizisten gegenüber ist niedrig, die Verbrecher werden skrupelloser.

Sandra Soknic: Aber ich muss nach meiner Ausbildung ja nicht im Straßendienst bleiben. Es gibt viele Möglichkeiten; ich kann ja auch in der Schule als Lehrerin arbeiten oder bei der Tatortsicherung.

Vienna Online: Ihr habt eine gemeinsame Facebook-Seite. Habt Ihr die aus Spaß oder zu PR-Zwecken?

Marcos Nader: Die gemeinsame Seite ist just for fun. Fast überall, wo ich hingehe, ist Sandra dabei – und umgekehrt. Man lernt über Facebook Leute wieder kennen, die man fünf Jahre nicht mehr gesehen hat. Wir haben es eigentlich nur, damit wir sagen können: wir haben es auch. Nur wenn ich in Berlin trainiere (zur Wettkampfvorbereitung im Sauerland-Boxstall, Anm.), schau’ ich immer rein, was die anderen so machen.

Sandra Soknic: Manche haben zwei-, dreitausend Freunde – ich kann mir nicht vorstellen, dass man so viele Leute kennt.

Marcos Nader: Wir haben zwei- oder dreihundert; die kennen wir aber auch. Am Tag kommen sicher an die zehn Freundschaftsanfragen. Nach dem Bericht über Sandra in der Kronen Zeitung (über ihre Ausbildung in der Polizeischule, Anm.) waren es gleich zwanzig an einem Tag.

Sandra Soknic: Da gab es unter dem Artikel auch ein paar Kommentare, wo ich mir an den Kopf gegriffen habe. Aber immerhin, diese Leute widmen mir ihre Zeit.

Marcos Nader: Sie muss damit rechnen. Sie ist eine hübsche Frau, wird Polizistin… Manche glauben, dass sie bei der Polizei bevorzugt wird.

Sandra Soknic: Ich wurde ja nicht befördert, weil ich die PR mache. Die Schule muss ich genauso wie alle anderen machen.

Vienna Online: Ihr steht zu einem Teil in der Öffentlichkeit. Genießt Ihr das?

Sandra Soknic: Ich hätte mir nie gedacht, dass ich auf eine Titelseite komme. Ich finde es schön, dass wir so viel zusammen machen können; auch, dass wir zusammen Fotos machen können.

Marcos Nader: Es ist schon ein cooles Gefühl, wenn man beim Einkaufen erkannt wird. Meistens heißt es dann: ‘He, ist das nicht die Miss, können wir ein Foto machen?’

Sandra Soknic: Marcos wird öfter angesprochen als ich. Mich sprechen eher die Mädchen an.

Marcos Nader: Vielleicht, weil ich ein paar Mal im Fernsehen war. Aber Sandra wird genauso erkannt. Oft sagen sie gar nichts, tuscheln nur: Das ist doch die Miss.. Ich muss dann immer lachen.

Sandra Soknic: Bei Marcos hab’ ich mir schon in der Schule gedacht, wenn er so fleißig trainiert, ist sicher mal ein Erfolg da. Bei mir war es Zufall, dass ich überhaupt bei der Misswahl mitgemacht habe.

Vienna Online: Würdet Ihr Euch selbst als Promi-Paar charakterisieren?

Sandra Soknic: Nein, die Promis gehen ja ständig auf diverse Partys. Da braucht man Zeit, um sich zu informieren.

Marcos Nader: Wir haben viele Einladungen bekommen, aber zu den meisten Veranstaltungen sind wir nicht hingegangen – weil die Zeit fehlte oder weil wir abends einfach schon zu müde waren. Im Nachhinein betrachtet waren das natürlich verpasste Gelegenheiten. So seltsam das klingt, aber man muss sich ja auch selbst vermarkten. Bei Sandra ist es anders. Sie ist jetzt Polizistin. Ob sie jetzt in der Zeitung steht oder nicht, bringt ihr nicht mehr Geld. Aber bei mir ist es so. Wir haben vereinbart, dass wir das jetzt öfters machen müssen. Der Marktwert steigt mit der Medienpräsenz.

Vienna Online: Wo kann man Euch in der Freizeit antreffen?

Marcos Nader: Wir gehen oft ins Kino.

Sandra Soknic: Und shoppen!

Marcos Nader: Shoppen, ja, das tun wir oft…

Sandra Soknic: Wir gehen auch oft essen. Marcos hat ja nach dem Training immer Hunger.

Marcos Nader: Das kann sie gar nicht kochen, was ich verdrücke (lacht). Aber die Sandra langt auch immer mehr zu. Früher hab’ ich immer zusammen gegessen, was sie übergelassen hat. Jetzt warte ich oft umsonst.

Vienna Online: Das Nachtleben ist nichts für Euch?

Marcos Nader: Die letzten Jahre waren wir insgesamt vielleicht zwanzig Mal in Discos.

Sandra Soknic: Zu zweit gehen wir fast nie weg.

Marcos Nader: Das ist mir unangenehm. Ich wurde schon oft angestänkert. Wenn man mit Freunden unterwegs ist, kann man das noch regeln. Aber wenn ich mit ihr alleine unterwegs bin…dann gibt es da draußen viele Leute, die sich stark fühlen, wenn sie zu viert oder zu fünft sind, und mit dem Alkohol werden sie noch stärker. Das muss ich nicht haben.

(Das Gespräch führten Philipp Glanner und Martin Ucik)

Video: Marcos Nader boxt wieder in Wien

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