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Es: Kapitel 2 - Kritik und Trailer zum Film

Nun gibt es eine (fast dreistündige) Fortsetzung der Gruselgeschichte "ES" rund um Clown Pennywise. Erneut hat Bill Skarsgard die Rolle des bösen Narren übernommen. Erneut kommt die Inszenierung von Regisseur Andy Muschietti. Fast drei Jahrzehnte sind vergangen seit den Ereignissen des vorigen "Es"-Films. Die Kinder aus dem "Klub der Verlierer" sind erwachsen geworden.

27 Jahre sind vergangen, seit das beschauliche Städtchen Derry von einer Mordserie heimgesucht wurde. Und nun geht das Töten wieder los. In "Es: Kapitel 2" lässt Regisseur Andy Muschietti den aus Stephen Kings Kultroman bekannten Killerclown Pennywise auferstehen. Der "Club der Verlierer" ist wieder gefordert - und die Zuschauer dürfen sich ein weiteres Mal gruseln. Ab Donnerstag im Kino.

Es 2 - Kurzinhalt zum Film

Es war ein Erfolg auf ganzer Linie: Vor zwei Jahren räumte "Es" an den Kinokassen ab, spielte weltweit über 700 Mio. Dollar ein und mauserte sich zum einträchtigsten Horrorfilm aller Zeiten. Dass Kings Geschichten massentauglich sind, wusste man ja schon länger. Aber gepaart mit der grassierenden 80er-Nostalgie und einem Händchen für die richtige Atmosphäre gelang "Es", der vor expliziten Grauslichkeiten nur so strotzt, der Sprung aus der Nische in den Mainstream.

Allerdings wurde darin nur gut die Hälfte von Kings 1.400 Seiten dickem Wälzer erzählt. Der US-Horrorgroßmeister verband in dem erstmals 1986 erschienen Roman neben reichlich gesellschaftskritischen Tönen auch mehrere Zeitebenen. Die kindliche Loser-Bande, eine Freundesgruppe unterschiedlichster Außenseiter, hat man schon kennengelernt, nun folgen ihre erwachsenen Pendants - und eines wird schnell klar: Nur weil man jetzt einen respektablen Beruf hat oder aus der Enge einer US-Kleinstadt geflohen ist, kann man sich im Dunklen immer noch fürchten.

Denn der Clown ist zurück. An Mike (Isaiah Mustafa), der als einziger in Derry geblieben ist, liegt es, die alten Freunde zu kontaktieren, haben sich die Kinder damals doch geschworen zurückzukehren, sollte Es jemals wieder auftauchen. Den Anruf, den sie der Reihe nach erhalten, nehmen einige besser auf als andere - aber erst am Ort ihrer Kindheit kommt die Erinnerung Schritt für Schritt zurück und mit ihr der Horror, den die Verlierer ganz tief in sich begraben haben.

Es 2 - Die Kritik

Regisseur Muschietti und Drehbuchautor Gary Dauberman haben ihren mit beinahe drei Stunden überlangen Horrorfilm diesmal näher an den Roman angelehnt, jedenfalls was die Verschachtelung von Vergangenheit und Gegenwart betrifft. War Kapitel 1 nur in den Kindertagen angesiedelt, gibt es nun ein Vor und Zurück, womit nicht zuletzt das Casting ins Rampenlicht gerückt wird. Kinder- und Erwachsenendarsteller waren wohl selten in einem Film so gut aufeinander abgestimmt wie hier.

Aber einer stiehlt den großen Namen wie Jessica Chastain, James McAvoy oder Bill Hader ganz klar die Schau: Bill Skarsgard kann als Pennywise wieder auf ganzer Linie überzeugen. In Sekundenschnelle wechselt der Schwede vom kindlichen Gestus zur grauenerregenden Fratze, lässt seinen Blick entgleiten oder jagt dem Publikum mit irrer Stimme einen Schauer über den Rücken. Zudem wuseln immer wieder ekelhafte Monster über die Leinwand, von einem spinnengleichen Kopf über eine halbe Fledermaus bis zur netten Oma von nebenan, die vielleicht doch nicht so nett ist...

"Es: Kapitel 2" versteht es, die gelungenen Momente des ersten Teils fortzuführen, leidet aber auch an dessen Schwächen. War es vor zwei Jahren die beliebig aneinandergereihte Abfolge aus Horror und Nostalgie, bleiben nun die Erwachsenenfiguren trotz der stolzen Laufzeit teils nur Abziehbilder ihrer kindlichen Versionen. Muschietti kann sich nicht wirklich entscheiden, ob nun die behutsam aufgebaute Stimmung, der blanke Horror oder doch der innere Antrieb der Figuren für ihn im Mittelpunkt steht.

Auf seine Kosten kommt man bei der Vollendung von "Es" trotzdem, wurde doch durch die Bank ein Schäuferl draufgelegt. Noch blutiger, noch expliziter, noch härter - abseits der Genrekost sieht man diese Intensität wirklich selten. Auch die Dichte an Zitaten sowie ein paar feine Cameo-Auftritte tun ihr Übriges zum insgesamt gelungenen Gesamteindruck eines Films, dessen großes Finale sich durchaus mit so manchem Action-Blockbuster messen kann. Und wer nach 169 Minuten immer noch nicht genug hat, darf sich freuen: Die Produzenten haben einen noch längeren Director's Cut in Aussicht gestellt.

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(APA/Red)

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