AA

"Es geht um die höchste Form der Liebe"

Bregenz - Wenn im Kornmarkttheater die gleichgeschlechtliche Liebe zwischen Romeo und Julian Premiere feiert, geht es um eine ganz besondere Form der Liebe.
Nina C. Gabriel im Interview
Romeo und Julia(n)
Regisseurin Nina C. Gabriel
Programmheft

Bereits in der Zeit von William Shakespeare wurde Romeo und Julia von zwei Männern inszeniert. Die Gründe dafür liegen in den gesellschaftlichen Verhältnissen dieser Zeit. Dass auf der Bühne des Kornmarkttheaters nun neuerlich zwei Männer eine gemeinsame Liebesgeschichte erleben, war die Idee des Intendanten Alexander Kubelka. Für die Regisseurin Nina C. Gabriel stellte dies eine besondere Herausforderung dar.

Liebe in ihrer höchsten Form

Im Zuge ihrer Auseinandersetzung mit dem Stück ist ihr klar geworden, dass Romeo und Julia(n) eine ganz besondere Form der Liebe verbindet. Im Vordergrund stehe die Agape. Im Gegensatz zum Eros sei sie die höchste Form der Liebe. Während die Beziehungen in unserem Alltagsleben zumeist auf Sexualität basieren, erleben es Romeo und Julia(n) gerade umgekehrt. „Es geht um die Zukunftsvision einer Liebesfähigkeit. Und das mit Sexualität als Basis nichts zu tun“, erläutert die Regisseurin. Der Kunstgriff, Julia durch Julian zu ersetzen, hat für sie zu zahlreichen Erkenntnissen über die Liebe geführt. Letztlich lacht sie: „Im Nachhinein kann ich mir das Stück gar nicht mehr anders vorstellen.

Shakespeare in Vorarlberg

An der ursprünglichen Idee von William Shakespeare ändere die Inszenierung nichts. Gabriel versteht sich als Dienerin des Autors und fühlte sich seiner Idee stets verpflichtet. Auf die Frage, wie diese Herangehensweise an die Liebe nach Vorarlberg passt, weiß sie eine philosophisch anmutende Antwort: „Es hat einen guten Grund, warum dieses Stück hier gespielt wird. Irgendetwas will, dass dieses Stück in dieser Form in Vorarlberg gespielt wird.“ Und zwar bis 21. Februar im Kornmarkttheater. Nähere Infos und Spielplan unter http://www.landestheater.org/start.htm.

  • VIENNA.AT
  • Kultur
  • "Es geht um die höchste Form der Liebe"
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen