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Erzdiözese Wien verteidigt Dienstwohnung von Dompfarrer Faber

Erzdiözese Wien verteidigt Wohnung von Dompfarrer Faber
Erzdiözese Wien verteidigt Wohnung von Dompfarrer Faber ©APA (Sujet)
Die Wiener Erzdiözese hat am Donnerstag in einer "Klarstellung" die Wohnsituation von Dompfarrer Toni Faber verteidigt. In Medien war die Dienstwohnung am Stephansplatz als Luxus dargestellt worden.

Der Sprecher der Erzdiözese, Michael Prüller, räumte den “Eindruck einer Luxusimmobile” ein, er betonte jedoch, dass keine Kirchenbeitragsmittel verwendet worden seien. Prüller gestand zu, dass Fabers Präsentation seiner Wohnung in den Medien “sicher nicht geschickt” gewesen sei und “den Eindruck einer Luxusimmobilie” erweckt habe. 100 Quadratmeter seien zwar “kein ausgesprochener Luxus, aber doch viel Platz für einen Alleinstehenden”, wobei die attraktive Lage im Stadtzentrum den Eindruck noch verstärken könne, meinte der Sprecher der Erzdiözese gegenüber Kathpress. Der Luxus halte sich dennoch in Grenzen, was etwa daran ersichtlich sei, dass sich die im Pfarrhof von St. Stephan, dem sogenannten “Curhaus”, wohnenden Priester eine Gemeinschaftsküche teilen.

Dachgeschoßwohnung für Dompfarrer

Außerdem sei die 2007 erfolgte Adaption des Pfarrhof-Dachgeschoßes für Priesterwohnungen ohne Kirchenbeitragsmittel geschehen und habe infolge einer Steigerung des Gebäude-Substanzwertes die Kirchenfinanzen sogar entlastet. Die Dienstwohnung der Priester der Pfarre St. Stephan am Stephansplatz liege “so wie überall üblich” in der Pfarre und nahe der Pfarrkirche, was angesichts eines täglichen Dienstes von vor 8 Uhr bis lange nach 18 Uhr “sinnvoll” sei, betonte Prüller.

Dass sich die Dienstwohnungen der Dompriester im Dachgeschoß befinden statt in den Stockwerken, ist laut der Erzdiözese Ergebnis einer wesentlichen Verbesserung der Nutzung des Curhauses. 2007 habe das kaputte Dach saniert werden müssen, woraufhin sich die Hauseigentümer gleich zu einer Generalsanierung entschieden, wie Erich Ehn, Leiter des Liegenschaftsamtes der Erzdiözese Wien, erläuterte. Dabei sei nicht nur der bisher ungenutzte große Dachboden ausgebaut, sondern auch das unpraktische Durcheinander von Büroflächen und Wohnungen in den einzelnen Stockwerken des Hauses bereinigt worden.

Toni Faber wohnt mit Blick auf Stephansdom

Eigentümer des Curhauses sind die Vereinigung der Priester von St. Stephan – die schon seit dem 13. Jahrhundert bestehende “Erzbischöfliche Cur” – sowie das Domkapitel und die Erzdiözese Wien. Da das Haus seit langem in Teilen vermietet wird, konnte das Bauvorhaben zum Teil aus angesammelten Mietzinsreserven und zum anderen Teil durch Aufnahme eines Kredits finanziert werden. Der größte Teil des Dachbodens wurde zu einer durchgehenden Bürofläche ausgebaut, die zunächst an die Commerzbank vermietet wurde, ehe die Bank Austria als Mieter nachfolgte. “Mit dem Mietzins wird der Kredit zurückgezahlt, sodass keinerlei Kirchenbeitragsmittel für den Umbau oder die Kreditrückzahlung verwendet wurden und werden”, betonte Ehn.

Rund ein Drittel des Dachbodens war laut Ehn wegen der verwinkelten, denkmalgeschützten Architektur für Büroflächen ungeeignet, weshalb man hier Dienstwohnungen des Dompfarrers und der Domkuraten untergebracht habe. Dies habe dem Leiter des Liegenschaftsamtes zufolge den Vorteil gebracht, dass im Gegenzug die bisher in den Stockwerken des Curhauses verstreuten Dienstwohnungen aufgelassen und in größere, gut nutz- und vermietbare Büroeinheiten umgewandelt werden konnten, wo nun etwa die katholische Erwachsenenbildung untergebracht ist.

Kosten der Wohnung trägt Pfarrer selbst

Wie Prüller hervorhob, sind die Dienstwohnungen im Dach des “Pfarrhofes” den Priestern nur für die Dauer ihrer Amtszeit übergeben worden, wobei die Betriebskosten und die Kosten der Einrichtung von den Priester selbst zu tragen seien. Bei der Pensionierung oder der Übernahme eines anderen Amtes müssen die Priester die Wohnungen wieder zurückgeben. “Die Kirche achtet also auch hier auf einen vernünftigen und sparsamen Einsatz ihrer Mittel”, betonte der Sprecher der Erzdiözese.

Für den Dienst in der Pfarre sind elf Priester und drei Diakone zuständig. Im Dom finden mindestens sechs Gottesdienste pro Tag bzw. neun Gottesdienste an Sonntagen statt, die von mehr als 4.000 Gläubigen besucht werden.

(APA)

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