Erwin Wurm lässt im MAK "Schöner Wohnen"

Unter dem Titel “Schöner Wohnen” gibt es bis 4. September umgedrehte Kästen, bunte Stühle oder andere Möbel zu sehen, die sich an der Schnittstelle zwischen Gebrauchsgegenstand und Skulptur platzieren. Erwin Wurm entwerfe “Szenarien des Alltäglichen und verzerrt soziale Utopien im Spiegel der Gesellschaftskritik”, wie Kuratorin Bärbel Vischer anlässlich der Präsentation der Arbeiten erklärte.
Wurm bringt biografische Aspekte in seinen Möbel-Skulpturen
Der Österreicher ist mit dieser Schau der zehnte “Künstler im Fokus”, den das MAK seit 2007 eingeladen hat, um wesentliche Objekte in die hauseigene Sammlung integrieren zu können, wie Martina Kandeler-Fritsch, seit dem Rücktritt von Peter Noever interimistische Leiterin des Hauses, erläuterte. Erwin Wurm “überzeichnet die funktionale und symbolische Ebene” durch seine Adaptierungen und bringe auch biografische Aspekte in den Möbeln unter, die “Trennung von angewandter und bildender Kunst” wird von ihm infrage gestellt.
Mit den Möbeln ist auch eine Haltung verbunden
Ausgangsmaterial für die Arbeiten, die von den MAK-Werkstätten umgesetzt wurden, sind Möbel der 1930er bis 1960er Jahre, die teils aus Möbellagern zusammengetragen wurden. Wurm habe sich nicht nur lange mit der Thematik beschäftigt, er ist mit diesen Möbeln auch aufgewachsen, wie er im Anschluss an die Pressekonferenz meinte: “Das war der tägliche Horror.” Interessiert habe ihn etwa, dass mit der Einrichtung immer auch eine Haltung verbunden sei und wie sich das mit den Gegenständen verbundene Bild im Laufe der Zeit verändert. (APA/ Redaktion)