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Erstmals Mitspracherecht für Ureinwohner

Ureinwohner aus allen Teilen der Welt haben erstmals ein offizielles Forum bei den Vereinten Nationen gebildet. Vom Völkerbund wurde damals ein Mitspracherecht abgelehnt.

Dabei forderten die Vertreter von mehr als 900 Urvölkern ein Recht auf gemeinsamen Grundbesitz und Bezahlung für ihr traditionelles medizinisches Wissen. Die Versammlung in New York erfolgte rund acht Jahrzehnte, nachdem der Völkerbund es seinerzeit abgelehnt hatte, den Ureinwohnern ein internationales Mitspracherecht einzuräumen.

Die Delegierten beschwerten sich darüber, dass ihr Land in der Vergangenheit von Kolonialherren schlicht konfisziert worden sei. Westlichen Pharmaunternehmen warfen sie vor, das medizinische Wissen der Urbevölkerung vielerorts profitabel auszunutzen, ohne dafür irgendwelche Zahlungen zu leisten. Gefordert wurde ferner ein Schutz für die Umwelt sowie die Sprache und das kulturelle Erbe von Ureinwohnern.

Nach UN-Angaben gibt es derzeit weltweit noch rund 5.000 Urvölker mit insgesamt 300 Millionen Stammesangehörigen, die in 70 verschiedenen Ländern auf allen Kontinenten leben. Ihr Schicksal sei praktisch überall von Benachteiligung gekennzeichnet. „Wir sind die ärmsten der Armen in jedem Land“, resümierte Kenneth Deer vom Indianervolk der Mohawk in den USA. Das neue Forum soll auf Empfehlung der UN-Menschenrechtskommission zur Dauereinrichtung werden. Die USA und Kanada mit einem hohen Indianeranteil hatte sich gegen eine solche Vertretung für Ureinwohner ausgesprochen.

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