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Erstes schnurloses High-Security-Telefon

Der deutsche Technologiekonzern Siemens hat laut eigenen Angaben das weltweit erste Schnurlostelefon mit Verschlüsselungstechnik entwickelt.

Das Gigaset SL74X mache Telefonate abhörsicher und verfüge gleichzeitig über die bequemen Merkmale und die gleiche Sprachqualität eines DECT (Digital Enhanced Cordless Telecommunications)-Telefons. “Die Verschlüsselung wird von einem Digital Signal Prozessor (DSP) im Mobilteil des Telefons ausgeführt, womit auch die Funkverbindung zwischen dem Headset und der Basisstation gesichert wird”, erklärt Renée Obermeir, Sprecherin von Siemens Home and Office Communication Devices, im Gespräch mit pressetext.

Bei bisherigen Verschlüsselungstelefonen im Festnetz-Bereich ein am Gerät installiertes Modem simultan das analoge Gespräch auf und digitalisiert es. Diese Informationen versieht das Modem mit einem 1.024-Bit Schlüssel und schickt dann das digitale Datenpaket inklusive eines Identifikationscodes durch die Festnetzleitung zum Gesprächspartner. Den meist vierstelligen Code, den dieser auf dem Display seines Telefons sieht, gibt er zur Dechiffrierung in das Tastenfeld seines Telefons ein, bevor er das Telefonat annimmt.

Auf Knopfdruck kommt beim SL74X ein DSP zum Einsatz, der zur Chiffrierung einen mit 3.072 Bit drei mal so langen Schlüssel verwendet, als seine kabelgebundenen Vorgänger, erläutert Obermeir. Zudem würden die Sicherheitsstandards 128-Bit AES (Advances Encryption Standard) und 256-Bit SHA (Secure Hash Algorithmus) verwendet. Die Geräte sollen vor allem bei Finanz- und Technologieunternehmen, die über streng vertrauliche Informationen verfügen, verwendet werden.

“Großer Vorteil des Produkts ist, dass es trotz der sehr effizienten Verschlüsselung keinen Verlust bei der Sprachqualität gibt”, so Obermeir. Normalerweise stößt die Kapazität einer analogen Festnetzleitung beim abhörsicheren Telefonieren an ihre Grenzen, da sie nur für die Sprachübertragung ausgerichtet ist. Ein herkömmliches Verschlüsselungstelefon verkleinert deshalb die Sprachdaten auf ein Minimum, was zu einem geringem Qualitätsverlust führt. Der DSP hingegen filtert Frequenzen der Stimme heraus, die für das menschliche Gehör praktisch unhörbar sind. Das verringert ähnlich der Kompression von Musik bei MP3-Dateien die übertragene Datenmenge, ohne die Qualität zu schmälern.

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