Der Essayist und Philosoph habe “in seinem langjährigen, mit gleichbleibender Insistenz vorgetragenen Oeuvre vorbildlich die Rolle eines mit Klugheit, geistigem Furor und schriftstellerischer Brillanz gesegneten Kommentators der Zeit versehen”, so die Jury in einer Aussendung am Freitag. Die Auszeichnung wird am 18. September um 21 Uhr im Rahmen des Philosophicum Lech (16. bis 20.9.) in Lech am Arlberg verliehen. Es steht heuer unter dem Motto Vom Zauber des Schönen. Reiz, Begehren und Zerstörung”.
Der auf Anregung des Schriftstellers Michael Köhlmeier ins Leben gerufene Essay-Preis wird von einem privaten Sponsor unterstützt und zählt laut dem Philosophicum Lech zu den höchstdotierten im deutschsprachigen Raum. Schuh wurde von einer dreiköpfigen Jury mit Vertretern aus Österreich (Helmut A. Gansterer), Deutschland (Rüdiger Safranski) und der Schweiz (Ursula Pia Jauch) zum Preisträger gekürt.
Mit dem “Tractatus” werden laut Konrad Paul Liessmann, wissenschaftlicher Leiter des Philosophicum Lech, herausragende kulturwissenschaftliche Publikationen ausgezeichnet, “die philosophische Fragen in erweitertem Sinne ambitioniert und einer breiten Öffentlichkeit verständlich diskutieren”. Originalität des Denkansatzes, sprachliche Gestaltung und Relevanz des Themas als Kriterien stünden im Schaffen des Preisträgers, exemplarisch auch in seinem jüngsten Werk “Memoiren. Ein Interview gegen mich selbst.” außer Frage, hieß es. Der Preis soll künftig jährlich vergeben werden.
Der österreichische Schriftsteller, Kritiker und Kulturpublizist Franz Schuh, geboren am 15. März 1947 in Wien, hat bereits zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter 1985 den Staatspreis für Kulturpublizistik, 1987 den Preis der Stadt Wien für Publizistik, 2000 den Jean-Amery Preis und 2006 den Medienpreis Davos sowie den Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Sachbuch/Essayistik.