Der österreichische Genetiker Josef Penninger forscht an einem Medikament, das die Schwere des Krankheitsverlaufs von Covid-19 deutlich abschwächen und so Todesopfer weitgehend vermeiden helfen soll. In den nächsten Tagen wird dieses Medikament an den ersten Patienten in Österreich, Deutschland und Dänemark getestet, hat Josef Penninger im Skype-Interview gegenüber dem "ORF Oberösterreich" verraten. 200 schwer erkrankte Menschen nehmen an der klinischen Studie teil.
100 bekommen laut Penninger ein Placebo, 100 das Medikament. „Wenn alles gut geht, wissen wir Anfang des Sommers, was rauskommt“, erklärte Penninger.
Medikament soll Organe schützen
Das Medikament soll Organe wie die Lunge und das Herz vor dem Coronavirus schützen und ist für schwere Fälle gedacht. Zudem soll es helfen, dass das Virus die Zellen nicht infizieren kann.
Pharma-Konzerne arbeiten an Impfstoff
Mit einem Impfstoff kann man noch nicht rechnen, obwohl bereits erste Versuche an Menschen durchgeführt werden. Laut Penninger forschen rund 200 verschiedene Pharma-Firmen weltweit an einem Impfstoff, man sollte aber auf alle Fälle einen "Schnellschuss" vermeiden. Es gehe darum, dass der Impfstoff schlussendlich auch wirklich wirkt.
Medikamente im Herbst
"Die Politik sollte sich nicht auf Impfstoffe verlassen. Was ganz wichtig ist, dass es Medikament geben wird, die bei Patienten wirken, die schon erkrankt sind", sagt Penninger. "Schon das wäre ein wahnsinniger Durchbruch." Es könne durchaus sein, dass man bis im Herbst Medikamente anbieten könne, die wirken werden, macht Penninger Hoffnung. Auf die nächste Welle werde man besser vorbereitet sein. Das Leben, wie wir es kennen, werde sich wieder normalisieren, wenngleich vorläufig auf eine etwas andere Art und Weise. (VOL.AT)