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Erste Protestaktion der „Initiative sichere Zellgasse“

Die "Initiative sichere Zellgasse" führte am Samstag ihre erste Protestaktion durch. Rund 60 Personen radelten die Zellgasse rauf und runter, um auf den stark zugenommen Verkehr aufmerksam zu machen.
Die "Initiative sichere Zellgasse" führte am Samstag ihre erste Protestaktion durch. Rund 60 Personen radelten die Zellgasse rauf und runter, um auf den stark zugenommen Verkehr aufmerksam zu machen. ©bvs
Rund 60 Personen kamen zur ersten angekündigten Aktion der „Initiative sichere Zellgasse“ und brachten die stark befahrene Straße für eine Stunde zum Stillstand.
Erste Protestaktion der „Initiative sichere Zellgasse“

Lustenau „Schön, dass wir heute gemeinsam für eine sichere Zellgasse eintreten“, sagte Karin Bitschnau, Sprecherin der Initiative. Sie hieß die zahlreich erschienenen Bürger auf dem Parkplatz des nahegelegenen Supermarktes am Samstagnachmittag willkommen. Mit Warnwesten ausgestattet, radelten rund 60 Personen die Zellgasse bis hin zum Sender und dann wieder retour. Ihr Ziel: Den Verkehr während dieser Zeit auszubremsen und aufzuzeigen, wie viele Autos sich gerade am Wochenende durch die Straße schlängeln. „Das ist unsere erste Aktion. Es werden weitere folgen, und zwar so lange, bis unsere Forderungen umgesetzt werden“, betonte Bitschnau entschlossen.

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Gehör verschaffen

Bereits vor einem Monat, bei der Gründung der Initiative, erklärten die Mitglieder, was sie an der Zellgasse stört (die VN berichteten). „Wir haben es hier mit einem komplexen Problem zu tun. Die Geschwindigkeit ist zu hoch. Bei uns darf man 50 km/h fahren, in der parallel verlaufenden Hofsteigstraße nur 30km/h“, erklärte Karin Bitschnau. Hinzu komme, dass durch die neue Brücke am Sender, jedwede Höhenbeschränkung wegfalle und auch das Navi Reisebusse, Wohnmobile und den gesamten internationalen Transitverkehr durch die Zellgasse lotse. „Immer wenn wir irgendwohin gehen, müssen wir diese Straße überqueren. Das ist richtig gefährlich. Meinen Kindern erlaube ich das nicht“, sagte Anrainerin Amelie Merten, die ebenfalls Sprecherin der Initiative ist. Zudem fehle ein Fahrradstreifen. Mit den geplanten Aktionen wollen sie die Verantwortlichen aufrütteln und auf die unzumutbare Verkehrssituation aufmerksam machen. „Bisher redet man nur und hält Sitzungen ab. Wir Anrainer brauchen allerdings sichtbare Veränderungen“, sagte sie.

Internationaler Verkehr durch Riedstraße

Der Verkehr in der Zellgasse, da sind sie sich sicher, ist nicht hausgemacht. „Ganz Europa fährt durch die Zellgasse“, erklärte Anrainer Rainer Hagen (69). Er hat sich bei der Protestfahrt angeschlossen, um auf die unzumutbare Situation hinzuweisen. „Die Zellgasse ist eigentlich die abgelehnte S18“, sagte er. Für ihn hat auch die Autobahnabfahrt Wolfurt Schuld an der Problematik. „Du fährst von der Autobahn ab und stehst im Ried. Und dann fährt man halt die Zellgasse“, ergänzte Karin Bitschnau kopfschüttelnd. „So kann es auf jeden Fall nicht weitergehen. Das ist eine Riedstraße und nicht für dieses Ausmaß an Verkehr ausgelegt“, sagte sie.

Polizei sperrte Zellgasse

Die Protestfahrt wurde im Vorfeld von den Sprecherinnen der Initiative bei der Polizei angemeldet. Diese sperrten während der gesamten Aktion für gut eine Stunde die Straße. Der Verkehr wurde durch die „Scheibe“ und dann durch die „Hofsteigstraße“ Richtung Sender umgeleitet. Dort staute es sich innerhalb kürzester Zeit massiv zurück. Die Protestradler genossen während dieser Zeit die sichere Straße, die einzigartige Natur und das Gefühl zum ersten Mal wahrgenommen zu werden. Denn Respekt vor dieser Straße haben alle. „Hier ist wirklich unglaublich viel Verkehr“, sagte Martin Hollenstein. Die Betroffenen standen am Samstag gemeinsam für ihr Hauptanliegen ein: und zwar die Straße sicherer und ruhiger zu machen. Diese kurze Idylle wurde allerdings nach der Aktion jäh beendet. Der Durchzugsverkehr rollte binnen weniger Augenblicke wieder im gewohnten Ausmaß durch die Zellgasse. Bvs

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