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Erste Listenplätze für Wien-Wahl: Neue Gesichter bei Grünen und NEOS

Bei den Grünen und den NEOS werden schon Weichen für die Wahl gestellt
Bei den Grünen und den NEOS werden schon Weichen für die Wahl gestellt ©APA (Sujet)
Frischer Wind bei den Grünen: Zwei neue Gesichter finden sich auf den ersten acht und damit sicheren Plätzen der Liste ihrer für die kommende Wien-Wahl. Birgit Meinhard-Schiebel und Peter Kraus. Die ersten 16 Listenplätze wurden fixiert. Bei den Wiener NEOS ruft man zur Online-Vorwahl.
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Birgit Meinhard-Schiebel (69), die sich auf Generationenpolitik spezialisiert, und Peter Kraus (28), stellvertretender Büroleiter von Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou, konnten die Basis am Samstag von sich überzeugen.

Dank von Seniorensprecherin Meinhard-Schiebel

“Danke, ich kümmere mich darum, dass ihr ein schönes Alter habt”, bedankte sich Meinhard-Schiebel, die auch Sprecherin der grünen SenorInnen Wiens sowie Bezirksrätin im Alsergrund ist. Ein zumindest in der internen Gerüchteküche immer wieder heiß gehandelter Kandidat konnte sich den achten Listenplatz sichern: Kraus, Sprecher der Grünen Andersrum, Bezirksrat in der Brigittenau und stellvertretender Büroleiter von Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou, wird künftig wohl einer der jüngsten Gemeinderäte sein.

Die ersten fünf der um 14.00 Uhr bereits fest stehenden acht Plätze sorgten dagegen für keinerlei Überraschungen: Als Spitzenkandidatin wurde Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou mit 94,29 Prozent der Stimmen bestätigt, sie kandidiert demnach auf Platz eins. Wenig überraschend – da ebenfalls ohne Gegenkandidat – konnte sich Klubobmann David Ellensohn den zweiten Listenplatz sichern. 95,23 Prozent gaben ihm die Stimme. An dritter Stelle entschieden sich die grünen Mitglieder und Sympathisanten für die stellvertretende Klubobfrau Jennifer Kickert, Platz vier ging an Verkehrs- und Umweltsprecher Rüdiger Maresch – beide bereits seit vielen Jahren fest in der grünen Partei verankert und schon jetzt in den grünen Rängen des Stadtparlaments.

Die Nummer fünf der Liste ist Sozialsprecherin Birgit Hebein, Platz sieben ging an Planungssprecher und Parteiurgestein Christoph Chorherr. Noch um einen wählbaren Listenplatz zittern müssen hingegen die Gemeinderäte Klaus Werner-Lobo und Martin Margulies sowie Senol Akkilic und Ingrid Puller. Die derzeit noch im Gemeinderat vertretenen Mandatare Alexander Van der Bellen und Martina Wurzer müssen sich hingegen keine Sorgen machen. Sie treten für die nächste Periode gar nicht mehr an.

Kein fixes Ticket für Quereinsteiger

Keine Quereinsteiger auf einem der als fix geltenden Listenplätze: Die Wiener Grünen haben sich bei der Landesversammlung am Samstag durchgehend für arrivierte Mandatare oder zumindest in der Partei verankerte Kandidaten auf den ersten zwölf Plätzen entschieden. Externe Bewerber wie Cafetier Daniel Landau konnten die Basis offenbar nicht ausreichend überzeugen.

Die ersten zwölf Positionen der grünen Listen gelten als ziemlich fixe Startpositionen für ein Gemeinderatsmandat. Derzeit sitzen für den kleinen Koalitionspartner elf Abgeordnete und Maria Vassilakou als Verkehrs- und Planungsstadträtin im Stadtparlament.

Am Nachmittag war schließlich klar, dass unter den ersten zwölf Kandidaten sieben Sitzplätze weiterhin von Grünen belegt werden, die schon jetzt im Gemeinderat vertreten sind. Neben Spitzenkandidatin Vassilakou sind das Klubchef David Ellensohn (2), Jennifer Kickert (3), Rüdiger Maresch (4), Birgit Hebein (5), Christoph Chorherr (7) und Martin Margulies (10).

Zuwachs bei den Grünen

Die restlichen fünf der Top 12 füllen neue Gesichter, die in der Öffentlichkeit bisher nicht bekannt sind, allerdings in der Partei schon länger eine Rolle spielen. So kam die Sprecherin der Wiener Grünen SeniorInnen, Birgit Meinhard-Schiebel auf den überraschenden sechsten Platz. Vassilakous stellvertretender Büroleiter, der erst 28-jährige Peter Kraus, schaffte Platz acht. An neunter Stelle findet sich die “grüne Heldin der Arbeit” (Selbstdefinition) und Klubreferentin Barbara Huemer. Die gebürtige Ungarin und grüne sozialpolitische Referentin Faika El-Nagashi und die aus Polen stammende Sprecherin der Grünen Frauen Wien, Ewa Dziedzic, dürfen sich auf die ebenfalls als ziemlich sicher geltenden Plätze elf und zwölf freuen.

Damit müssen drei derzeitige Grün-Abgeordnete um einen Einzug in der nächsten Legislaturperiode zittern: Kultursprecher Klaus Werner-Lobo, Integrationssprecher Senol Akkilic und die erst 2014 nachgerückte Ingrid Puller. Im Vorfeld als aussichtsreiche Quereinsteiger gehandelte Bewerber wie Cafe-Tachles-Betreiber Daniel Landau, Bruder von Caritas-Chef Michael Landau, der Initiator des Sozialprojekts “Wiener Tafel”, Martin Haiderer, oder die Leiterin des Stadtteilzentrums “Bassena”, Renate Schnee, müssen ebenfalls noch bangen, zumindest unter die ersten 16 Plätze zu kommen. Bis zu dieser Schwelle gilt ein Einzug in das Stadtparlament bei einer halbwegs soliden grünen Performance am Wahlabend als möglich.

Die ersten 16 Listenplätze auf einen Blick

Die Wiener Grünen haben am Samstag die Kandidatenliste für die heurige Wien-Wahl gewählt. Auf ihr finden sich auch einige neue Namen, die mit einem fixen Einzug in den Gemeinderat und Landtag rechnen können. Im Folgenden die ersten 16 Platzierungen:

1. Maria Vassilakou
2. David Ellensohn
3. Jennifer Kickert
4. Rüdiger Maresch
5. Birgit Hebein
6. Birgit Meinhard-Schiebel (neu)
7. Christoph Chorherr
8. Peter Kraus (neu)
9. Barbara Huemer (neu)
10. Martin Margulies
11. Faika El-Nagashi (neu)
12. Ewa Dziedzic (neu)
13. Ursula Berner (neu)
14. Daniel Landau (neu)
15. Nikolaus Kunrath (neu)
16. Hans Arsenovic (neu)

124 Kandidaten bei NEOS-Vorwahl

Auch bei den Wiener NEOS stimmt man sich auf die kommende Wien-Wahl ein. Sie haben am Samstag die Online-Vorwahl eingeläutet, die Teil der Listenerstellung der pinken Partei ist. 124 Kandidaten wurden beim sogenannten Hearing-Konvent zur dieser Vorwahl für die Gemeinderatsliste zugelassen, wurde in einer Aussendung mitgeteilt.

Sie findet ab kommenden Montag (16. Februar) bis 26.2. unter http://wien.neos.at statt. Das Ergebnis wird bei der Listenerstellung zu einem Drittel gewichtet. Ein weiteres Drittel kommt der Entscheidung von Bundesvorstand gemeinsam mit Landesteam Wien zu, das dritte Drittel Stimmgewicht üben schließlich die Mitglieder beim Wahlkonvent am 28. Februar aus. Bereit im Laufen sind die Vorwahlen für die Bezirksvertretungen.

(apa/red)

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