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Erste KTM-Sportwagen rollen zu Kunden

Die allerersten straßentauglichen Sportboliden von KTM ("X-Bow") rollen zu ihren neuen Besitzern, - der erste wurde am Mittwoch an einen heimischen Kunden ausgeliefert. Bilder  Video 

Insgesamt gibt es bereits rund 350 fixe Käufer der superflachen Zweisitzer, deren Autos bis Oktober ausgeliefert werden.

Laut X-Bow-Pressesprecher Manfred Wolf liegen weitere 1.500 Vorbestellungen vor, zudem gebe es etwa 2.500 registrierte Interessenten. Pro Tag sollen fünf X-Bow im KTM Sportcar-Werk in Graz fertiggestellt werden – “Da sind wir noch nicht ganz dort”, so Wolf zur APA, “aber bald.” Wegen der Kleinserien-Homologisierung des Leichtbau-Autos dürfen übrigens nur maximal 1.000 Stück pro Jahr verkauft werden.

Der Straßen-Flitzer mit dem Formel 1-Aussehen kostet in der Basisversion – inklusive verpflichtender “Extras” wie dem abnehmbaren Lenkrad und dem mechanischen Sperrdifferential – samt aller Steuern knapp über 72.000 Euro. Dafür werde dem erwartungsfreudigen Kunden ein für die Straße zugelassenes Gefährt “ein bisschen wie ein Formel-1-Bolide, aber ohne Elektronik-Schnickschnack” angedient, wie Henry Juskevicius von Kiska Design es im APA-Gespräch ausdrückte. Die Salzburger Firma Kiska Design (Anif) zeichnet nicht nur für die spektakuläre Optik des X-Bow verantwortlich, sondern seit rund 15 Jahren für das Aussehen praktisch aller KTM-Motorräder. (Die Firma Kiska im Detail)

Die X-Bow-Version mit dem Rennsportfahrwerk von Dallara (“für den sportlichen Einsatz abgestimmt”…), den sichtbaren Karosserieteilen aus Karbon und in Schwarz statt dem üblichen KTM-Orange sowie einem Unterboden in Karbon/Kevlar-Ausführung schlägt allerdings inklusive Steuern mit fast 111.000 Euro zu Buche. In jedem Fall auch gegen viel Geld nicht zu haben sind bei dem Sports-Fun-Car u.a. Folgendes: Servolenkung, ABS, ESP, Bremskraftverstärker, Dach, Windschutzscheibe, Türen und sogar ein Aschenbecher… das garantiert Fahrvergnügen pur – in jedem Sinn des Wortes. Speziell designete X-Bow-Helme – obwohl im Straßenbetrieb nicht Plicht – wird es in Bälde laut Juskevicius ebenso geben wie einen eigenen X-Bow-Rennsuit. Stichwort Windschutzscheibe: “Wenn man fährt, wird man wegen des Windabweisers auch bei Regen nicht nass, das Wasser fliegt am Fahrer einfach vorbei – stehenbleiben darf man halt nicht…”, so der Designer.

Herz aller derzeitigen Varianten ist ein 240-PS-Audi-Benzin-Direkteinspritzer samt Turbo. Das Zwei-Liter-Aggregat ist für ein 790-Kilo-Gefährt eine sehr ordentliche Motorisierung: 3,9 Sekunden von null auf 100, km/h, obwohl das Geradeaus-Fahren nicht den Kern des X-Bow-Vergnügens darstellt. Denn die Kurvenfliehkraft erreicht dafür zu bis 1,5 G in der “zivilen” Straßenvariante (1,75 G im Rennbetrieb) – zum Vergleich: Ein Ferrari Enzo bringt es laut Juskevicius auf 1,05 G. Dafür erscheint der Normverbrauch von 7,8 Liter Sprit pro 100 Kilometer recht moderat.

Da ist es kein Wunder, dass KTM seine X-Bow-Kunden zu einem Fahrsicherheitstraining verpflichtet. Die ersten Termine wurden dieser Tage auf dem Wachauring bei Melk (NÖ) absolviert. Unter den X-Bow-Lenkern auch Martin Semmelrogge. Der prominente deutsche Schauspieler musste 2006 eine Haftstrafe wegen wiederholten Fahrens ohne Führerschein absitzen. Nun brennt er jedoch darauf, sein KTM-Gefährt an seinem Wohnsitz in Mallorca auf den dortigen Bergstraßen einzusetzen. Erster, ziemlich Adrenalin-getriebener, österreichisch-deutscher Kommentar zur APA: “Leinwand! – Alles andere sind Eierkisten dagegen. Wenn ich in Mallorca damit auftauche werden die Bauklötze staunen!”

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