Erste Ergebnisse aus Studie mit freiwilligen Corona-Infizierten

"Aus wissenschaftlicher Sicht bieten diese Studien einen Vorteil, da der Zeitpunkt der Ansteckung genau bekannt ist und daher Dinge wie das Intervall zwischen dem Kontakt und der Art der Viruslast genau beschrieben werden können", sagte Jonathan Van-Tam, medizinischer Berater der britischen Regierung, am Mittwoch.
Gezielt infiziert: Erste Ergebnisse nach umstrittener Corona-Studie
Die Regierung in London hatte die Forschung unterstützt. Unter Medizinethikern sind die sogenannten Human-Challenge-Studien jedoch extrem umstritten. Die britische Studie gilt als weltweit erste, die im Zusammenhang mit Covid-19 auf diese Weise geforscht hat.
Human Challenge Trials, bei denen gesunde Menschen einem Erreger ausgesetzt werden, kamen in der Vergangenheit zum Beispiel bei der Entwicklung von Grippe- und Malaria-Impfstoffen zum Einsatz. Allerdings wurde den Probanden dabei - anders als bei der britischen Studie - zunächst ein potenzieller Wirkstoff verabreicht.
Inkubationsphase dürfte deutlich kürzer sein
Den ersten Ergebnissen des Imperial College London zufolge, die in dieser Woche als noch nicht von Experten begutachtete Preprint-Studie veröffentlicht wurden, soll die Inkubationsphase des Coronavirus kürzer sein als zuvor angenommen - im Schnitt traten schon zwei Tage nach der Ansteckung bei Probanden Symptome auf. Allerdings beziehen sich die Ergebnisse weder auf Omikron noch auf Delta, sondern auf früher verbreitete Varianten des Virus. Die Autoren sehen jedoch Potenzial für schnelle Erkenntnisse über weitere Varianten, den Ablauf der Ansteckung und Erkrankung sowie die Anpassung von Impfstoffen.
(APA/Red)