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Erste Corona-Impfungen womöglich am 24. Dezember

In Österreich könnte bereits zu Weihnachten geimpft werden.
In Österreich könnte bereits zu Weihnachten geimpft werden. ©APA/DPA/Karl-Josef Hildenbrand
Nachdem die europäische Arzneimittelbehörde die Zulassung für den Coronaimpfstoff auf den 21. Dezember vorgezogen hat, könnte Österreich bereits am 24. mit den Impfungen begingen. In der ersten Charge stehen 10.000 Dosen zur Verfügung.

Die ersten Impfungen gegen das Coronavirus könnten in Österreich womöglich bereits am 24. Dezember erfolgen. Davon geht die Bundesregierung aus, nachdem die europäische Arzneimittelbehörde EMA ihr Gutachten über die Zulassung des Corona-Impfstoffs der Unternehmen Biontech und Pfizer auf den 21. Dezember vorgezogen hat.

Impf-Lieferung womöglich zu Weihnachten

Pfizer habe in einer Videokonferenz mit Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) zugesichert, umgehend nach der Genehmigung mit der Auslieferung der ersten Impfdosen zu beginnen, hieß es aus dem Kanzleramt. Das würde bedeuten, dass die erste Lieferung im Optimalfall bereits am 24. Dezember in Österreich und allen anderen EU-Ländern eintreffen könnte.

"Wir haben als Bundesregierung die notwendigen Vorkehrungen getroffen, dass wir nach Eintreffen der Lieferung umgehend noch am selben Tag mit der Impfung beginnen könnten", so Kurz: "Wir werden keinen Tag zuwarten, sondern rasch mit der Verteilung des Impfstoffes beginnen, sobald die Lieferung in Österreich eintrifft."

Erste Lieferung mit 10.000 Impfdosen

Nach Auslieferung der ersten Impfdosen im Umfang von knapp 10.000 Stück pro EU-Mitgliedstaat erfolge in den letzten Dezembertagen und zu Jahresbeginn in mehreren Schritten die Auslieferung weiterer. 900.000 Impfdosen von Biontech/Pfizer sollen im Verlauf des ersten Quartals 2021 nach Österreich geliefert werden. Zudem werden Impfdosen auch von anderen Herstellern erwartet.

Lieferdatum von Impfstoff laut Anschober noch offen

Das Lieferdatum für die Corona-Imfpung in Österreich steht laut Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) noch nicht fest. Die Zulassung könnte am 21. Dezember erfolgen, er rechnet mit einer ersten Impfung jedenfalls noch in diesem Jahr.

Die ersten Impfungen gegen das Coronavirus könnten in Österreich bereits am 24. Dezember verabreicht werden, ließ die Bundesregierung am Donnerstag wissen. Anschober erklärte dazu am Rande einer Pressekonferenz, es gebe ein Zeitfenster ab dem 23. Dezember und er gehe noch vom heurigen Jahr aus: "Aber wir haben noch keine definitive Entscheidung über den Lieferzeitraum." Alle seien um einen raschen Start bemüht. Zu Beginn gehe es um die Lieferung von rund 10.000 Impfdosen, die große Lieferung werde für Jänner erwartet.

Impfung als "Game Changer"

Der Gesundheitsminister ließ auch noch offen, wer als erster geimpft wird und in welchem Bundesland dies passiert. Er appellierte jedenfalls, sich impfen zu lassen, denn die Impfung könne der "Game Changer" in der Pandemie sein. Man werde die Wirkung der Impfung breit diskutieren und darüber informieren: "Dann hoffe ich auf eine sehr starke Beteiligung."

Der Ressortchef räumte ein, dass es über die Übertragung der Viren trotz Impfung noch zu wenig Informationen gebe, das erste Ziel, sich selbst vor einer Infektion zu schützen werde aber mit diesen ersten Impfstoffen erreicht. Was die Finanzierung betrifft, habe Österreich in den Budgets 2020 und 2021 80 bzw. 120 Mio. Euro reserviert. "Das ist eine ausreichende Dotierung", so Anschober. Auch die EU habe viel Geld in die Hand genommen.

FPÖ startete Petition

Gegen einen direkten oder auch indirekten Impfzwang sprach sich FPÖ-Obmann Norbert Hofer abermals aus und präsentierte die eigene Online-Kampagne www.impfzwang.at. Es handle sich bei einer solchen Gesundheitsmaßnahme um eine höchst persönliche Entscheidung, betonte er. Zwar wolle er, Hofer, niemanden zu- oder abraten, sagte Hofer, streute aber gleichzeitig Skepsis, denn: "Normalerweise dauert es sehr, bis ein Impfstoff auf den Markt kommen kann."

Hofer findet es laut eigener Aussage sowohl falsch, "sich einen Aluhut aufzusetzen", als auch "blinde Wissenschaftsgläubigkeit an den Tag zu legen". Die Regierung warnte vor Konsequenzen, sollte diese den "schweren Fehler" begehen, Druck auf die Menschen ausüben und betonte, Österreich sei keine Diktatur. Sonst könnte es ein massives Ausmaß an zivilem Ungehorsam geben. Möglich seien auch Demonstrationen "in einem Ausmaß, wie wir es bisher in der Zweiten Republik noch nicht gesehen haben".

(APA/red)

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