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Ernährungsumstellung gegen Prostatakrebs

Männer mit Prostatakrebs im Frühstadium können den Krankheitsverlauf durch Umstellung von Ernährung und Lebensweise stoppen. Erstmals liefert jetzt eine Studie einen Hinweis darauf.

Die Lebensführung kann den Verlauf einer Krebserkrankung beeinflussen.

<< Urologen der Universität San Francisco untersuchten 93 Prostatakrebs-Patienten, die sich gegen eine konventionelle Behandlung entschieden hatten. Die Männer wurden nach dem Zufallsprinzip einer von zwei Gruppen zugeteilt. In der einen Gruppe stellten die Patienten ihre Ernährung auf eine vegane Diät um, ernährten sich also hauptsächlich von Obst, Gemüse und Vollkornprodukten und mieden tierisches Eiweiß. Außerdem nahmen sie regelmäßig unter anderem an Gymnastik- und Yoga- oder Meditationsübungen teil. Die Männer in der anderen Gruppe behielten ihre Lebensführung bei.

Nach einem Jahr waren die Werte des Prostata-spezifischen Antigens (PSA) in der Gruppe mit geänderter Lebensweise gefallen, in der anderen Gruppe dagegen gestiegen. Auch Untersuchungen im Labor wiesen darauf hin, dass das Blutserum der Teilnehmer mit veganer Ernährung das Tumorwachstum wesentlich stärker hemmte als das Serum der anderen Patienten. Studienleiter Dean Ornish betont in der Zeitschrift „Journal of Urology“, dass eine Ernährungsumstellung auch denjenigen Patienten helfen kann, die sich für eine konventionelle Behandlung entscheiden.

Bei Patienten mit fortgeschrittenem Prostatakrebs sollte auf die Entfernung des Organs eine Bestrahlungstherapie folgen. Dies geht aus einer europäischen Studie hervor, bei der insgesamt 1.000 Patienten nach der Entnahme der Vorsteherdrüse entweder bestrahlt oder lediglich beobachtet wurden.

Während der fünfjährigen Folgezeit deutete bei 74 Prozent der bestrahlten Patienten der Wert des Prostata-spezifischen Antigens (PSA) nicht auf ein weiteres Fortschreiten der Krankheit hin. In der anderen Gruppe schritt die Erkrankung lediglich bei 53 Prozent der Patienten nicht fort, wie die britische Fachzeitschrift „The Lancet“ berichtete.

Ähnliche Daten gibt es auch für Lungenkrebs – allerdings nur aus Labor- und Tierversuchen: Bestimmte Inhaltsstoffe von Gemüsesorten wie Brokkoli, Karfiol oder Brunnenkresse können das Wachstum von Lungentumoren bremsen. Die so genannten Isothiocyanate hemmten sowohl in Tierstudien als auch in Laborversuchen das Wachstum von Lungenkrebs-Zellen. Die Substanzen könnten nach Ansicht der Forscher in der Zukunft in Pillenform Raucher und Exraucher vor der Entstehung von Lungenkrebs schützen.

Die Wissenschafter der Georgetown University (USA) setzten in einem Versuch genetisch veränderte Mäuse den in Tabakrauch enthaltenen Karzinogenen aus. Diejenigen Tiere, die mit den pflanzlichen Substanzen gefüttert wurden, neigten anschließend weniger dazu, bösartige Tumore zu bilden. Auch in Laborversuchen an menschlichen Lungenkrebs-Zellen bestätigten die Forscher die Schutzwirkung der Substanzgruppe.

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