Ermittlungen wegen Gratis-Flügen von EU-Beamten
Europäische Anti-Betrugsermittler ermitteln nachdem der Golfstaat Katar Flüge des EU-Spitzenbeamten Henrik Hololei bezahlt haben soll. Das EU-Amt für Betrugsbekämpfung OLAF bestätigte am Freitag, dass es Ermittlungen in dem Fall aufgenommen habe. Da es sich um eine laufende Untersuchung handle, könne man keine weitere Stellungnahme abgeben. Zuerst hatte das Magazin "Politico" berichtet.
Regeln für EU-Beamte wurden nach Bekanntwerden von Gratis-Flügen verschärft
Anfang März war bekannt geworden, dass der Este Hololei als Leiter der Generaldirektion Verkehr und Mobilität der EU-Kommission mehrfach umsonst in der Business Class mit Qatar Airways geflogen war. Zeitgleich verhandelte seine Generaldirektion ein Flugabkommen mit dem Golfstaat Katar. Auch Hotelkosten wurden nach Angaben der EU-Kommission übernommen.
Die Behörde betonte, dass Hololei sich an alle geltenden Regeln gehalten habe, verschärfte die Vorgaben dann jedoch. Anfang der Woche wurde bekannt, dass Hololei um Versetzung gebeten habe und zum 1. April von der Spitze der Generaldirektion Verkehr als Berater zur Generaldirektion Internationale Partnerschaften wechselt.
Katar in EU-Korruptionsskandal verstrickt
Katar steht bereits im Fokus eines Bestechungsskandals rund um das Europaparlament. Belgische Ermittler werfen dem Land vor, Einfluss auf politische Entscheidungen des Parlaments genommen zu haben. Zwei Europaabgeordnete sitzen unter anderem wegen des Verdachts der Korruption und der Geldwäsche in Untersuchungshaft.
(APA/Red)