Ermittlungen gegen ÖSV-Athleten
dürften diese sehr bald schon auf zwei ÖSV-Athleten ausgedehnt werden, berichtete die italienische Nachrichtenagentur ANSA in der Nacht auf Mittwoch. Namen wurden zunächst keine genannt, formelle Schritte wolle die Staatsanwaltschaft erst dann unternehmen, wenn die Ergebnisse der Doping-Tests offiziell vorliegen – dies soll am heutigen Mittwoch geschehen.
Die Athleten werden verdächtigt, im Zusammenhang mit der Causa Mayer den Versuch der Einnahme von Substanzen mit Doping-Effekt unternommen zu haben.
Untersuchungskommission des IOC
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) will nach den Winterspielen eine Untersuchungskommission zum österreichischen Doping-Skandal einsetzen. Dies kündigte IOC-Präsident Jacques Rogge am Dienstagabend in Turin an. In dem Gremium sollen sowohl die Ergebnisse der Doping-Tests von zehn Athleten als auch die Erkenntnisse aus den von italienischen Behörden veranlassten Razzien bewertet werden. Auch mögliche Verfehlungen von Trainern sollen durch die Kommission untersucht werden.
Das IOC kann auch ohne positive Testergebnisse nachträglich noch Sanktionen verhängen. Um jemanden des Dopings für schuldig zu befinden, braucht man nicht notwendigerweise Urin- oder Blutproben, sagte Rogge. Es kann auch auf Grundlage von Beweisen erfolgen. Ein negativer Test sei nur ein Teil des Verfahrens. Wir haben Beweise der Polizei, die wir in Kürze bekommen werden. Wenn wir die Schuld von Athleten prüfen, haben wir verschiedene Methoden.
Das IOC hatte parallel zu einer polizeilichen Durchsuchung der Olympia-Quartiere der Österreicher am Samstag zehn Athleten, davon sechs Langläufer und vier Biathleten, zum Doping-Test verpflichtet. Die staatlichen Fahnder waren zunächst vor allem dem österreichischen Ex-Trainer Walter Mayer auf der Spur. Er war nach der Razzia aus Italien geflohen, nach einer Flucht per Auto in ein Polizeifahrzeug gerast und wird nun in der psychiatrischen Abteilung des Landeskrankenhauses Klagenfurt behandelt.
Es ist eine Geschichte, wie sie nicht einmal Hollywood in Szene hätte setzen können, sagte Rogge. Mayer war nach einer Blutbeutel-Affäre 2002 in Salt Lake City bis 2010 vom IOC von Olympischen Spielen verbannt worden. Für mich ist Mayer der Mann, der Doping organisiert, meinte Rogge. Die Polizei hat die Schritte getan, die Drogen-Händler zu identifizieren. Und das IOC wird nun deutlich zeigen, dass wir diese Leute nicht dulden, auch nicht in privaten Unterkünften.