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Eric Papilaya nicht im Finale

Eric Papilaya, Österreichs Vertreter beim Eurovision Song Contest, hat beim Semifinale des Musikwettbewerbs am Donnerstagabend in Helsinki den Einzug ins Finale verpasst.

Mit seinem Life Ball-Song „Get A Life – Get Alive“ wurde er nicht unter die zehn besten der 28 beim Halbfinale vertretenen Beiträge gewählt.

Weißrussland, Ungarn, Mazedonien, Georgien, Slowenien, Lettland, Serbien, Bulgarien, die Türkei und Moldawien schafften den Einzug in das am Samstag (12. Mai) stattfindende Finale, bei dem neben den Top Ten des heutigen Abends (deren Reihung traditionell nicht bekannt gegeben wird) auch die 14 bereits qualifizierte Nationen antreten. Im vergangenen Jahr kamen die ersten drei – Finnland, Russland und Bosnien-Herzegowina – alle über die Qualifikation in den Endkampf. Von den Favoriten der Buchmacher schafften der weißrussische Sänger Koldun mit „Work Your Magic“ und Serbiens Marija Serifovic mit ihrer Ballade „Molitva“ das Finale, nicht aber der Schweizer DJ Bobo („Vampires Are Alive“), das polnische Duo Jet Set mit „Time To Party“ oder die israelische Band Teapacks mit dem politischen Song „Push the Button“.

„Es hat nicht sollen sein“

Er sei „sehr enttäuscht“, im Semifinale des Song Contests in Helsinki nicht unter die besten Zehn gekommen zu sein, sagte Eric Papilaya kurz nach Bekanntgabe der letzten Finalplätze für Samstag gegenüber der APA. „Besonders, weil wir uns nichts vorzuwerfen haben, versteht man es noch weniger“.

Mit seinem Auftritt zeigte sich Papilaya dagegen zufrieden, von der Performance her sei alles sehr gut gelaufen. Ob es etwa vom Sound oder von der Technik her in der Halle Probleme gegeben habe, könne er nicht beurteilen. „Es hat nicht sollen sein“, so das Resümee des 28-Jährigen. Auf die Frage, was er jetzt als Nächstes machen werde, sagte Papilaya: „Ich weiß nicht, ich werde jetzt einmal die Anderen treffen und mich beim Team bedanken“.

Der Osten räumt ab

Das Semifinale des 52. Eurovision Song Contest in Helsinki ist am Donnerstagabend ganz im Zeichen von Osteuropa gestanden. Neben Österreichs von Eric Papilaya gesungenen Life-Ball-Song „Get A Life – Get Alive“ blieben dagegen etliche im Voraus als Favoriten gehandelte Teilnehmer wie der Schweizer DJ BoBo, die dänische „Drama Queen“ DQ oder die stimmgewaltige niederländische Sängerin Edsilia Rombley auf der Strecke.

Groß war der Jubel unter anderem bei den georgischen Fans. Georgien nahm mit der Sängerin Sopho und der musikalisch entfernt an die isländische Pop-Diva Björk erinnernden Bombast-Ballade „Visionary Dream“ überhaupt erstmals an einem Song Contest teil. Unter den zehn am Donnerstag ermittelten Finalisten befinden sich mit Slowenien, Ungarn, Lettland und Bulgarien nur vier Mitglieder der Europäischen Union und zudem kein einziges „altes“ EU-Land.

Als weitere Finalisten qualifizierten sich Belarus, Mazedonien, Serbien, die Türkei und Moldawien. Bereits im Vorfeld waren einigen der Künstler aus diesen Ländern gute Chancen auf den Finaleinzug eingeräumt worden. Die Serbin Marija Serfovic löste die Vorschusslorbeeren mit einem soliden Vortrag ihrer Ballade „Molitva“ ein, der Weißrusse Koldun wusste offenbar seine „Magie“ ebenfalls einzusetzen (Titel seines insgesamt eher unspektakulären Beitrags: „Work Your Magic“).

Beim Auftritt von Eric Papilaya, der als 27. und Vorletzter ins Rennen ging, war die Stimmung unter den Fans in der Helsinkier Hartwall Arena im Gegensatz zu etlichen der genannten osteuropäischen Beiträge freundlich, aber nicht ganz so euphorisch. Den Eindruck, dass der Auftritt im Vergleich zu den Proben nicht ganz so energetisch ausgefallen war, wies Papilaya in seiner ersten „sehr enttäuschten“ Reaktion aber zurück. Die Performance sei aus seiner Sicht sehr gut gelaufen, er und sein Team hätten sich nichts vorzuwerfen, sagte er der APA. Der Finaleinzug habe „nicht sein sollen“.

Produzent Greg Usek und Manager Bernd Rengelshausen stellten sich demonstrativ hinter ihren Schützling. „Wir sind traurig und enttäuscht, aber das darf einen nicht abhalten, weiterzumachen,“ sagte Rengelshausen gegenüber österreichischen Journalisten, „wir haben in kurzer Zeit das Bestmögliche herausgeholt“.

Usek, der auch der Komponist von „Get A Life – Get Alive“ ist, attestierte Papilaya, ein „Ausnahmekünstler“ zu sein. Das Ausscheiden im Semifinale des Song Contests werde Eric jedenfalls „nicht stoppen“. Rengelshausen verriet, dass nach der im Juni geplanten Österreich-Tournee eine, vermutlich wieder auf Englisch gesungene, neue Single und im kommenden Jahr auch ein Papilaya-Album geplant sind.

In Helsinki geht es für die erfolgreichen Osteuropäer bereits am Samstagabend (12.5.) weiter, wenn im Finale unter ihnen und den 14 Fixstartern der diesjährige Eurovision-Sieger im traditionellen Live-Voting ermittelt wird. Wenn es nach den Wettbüros geht, gewinnt auch dort wieder ein osteuropäischer Beitrag.

Bei den Buchmachern ganz vorne lagen nach dem Wegfallen der ausgeschiedenen Semifinalisten: Die Ukraine mit der Kunstfigur Verda Seduchka und ihrem grotesken Travestie-Schlager „Dancing lasha tumbai“, Serbien sowie Weißrussland (Belarus). Mit Schweden und Griechenland rangierten in der Nacht nur noch zwei nicht-osteuropäische Beiträge im vorderen Feld.

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