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Ergreifender Abschied von "einem Idol, Helden und König"

Es war ein Abschied der Superlative und eine ergreifende Trauerfeier für einen, den man nur als "Giganten" beschreiben kann: Mit einem gefühlvollen Gedenken voller Musik und berührenden Worten haben eine Milliarde Menschen von Michael Jackson Abschied genommen.
Ausgewählte Zitate
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“Für Millionen war er ein Idol, ein Held und sogar ein König”, sagte der Geistliche Lucious Smith am Dienstag vor 20.000 trauernden Fans in Los Angeles. Und die Rapperin Queen Latifah ergänzte: “Du warst der größte Star auf dieser Erde.” Millionen Fernsehzuschauer in aller Welt verfolgten die Veranstaltung live.

“Der größte Star auf dieser Erde”

Zu Beginn war nach mehreren Minuten des Schweigens und der stillen Andacht Jacksons vergoldeter und mit einem großen Blumenbouquet geschmückte Sarg auf die Bühne gebracht worden. Die Familie hatte tausende Menschen zum gemeinsamen Gedenken ins Staples Center geladen, und mit ihr sagten Angehörige, Freunde, Kollegen wie Mariah Carey, Lionel Richie und Stevie Wonder dem Toten ein letztes Goodbye. Jacksons Mutter Katherine saß mit den drei Kindern Prince, Paris und Blanket vor dem mit Blumen besteckten Goldsarg, der auf einer weißen Plattform unter der Bühne stand.

Soulstar Smokey Robinson verlas zum Auftakt Würdigungen von Nelson Mandela und Diana Ross und anderen Freunden des Verstorbenen. Der New Yorker Bürgerrechtler Al Sharpton dankte Jackson dafür, dass er mit seiner Musik eine Brücke zwischen dem schwarzen und dem weißen Amerika geschlagen habe. Viele Künstler zollten Jackson mit einem Auftritt Tribut, darunter auch John Mayer, Jennifer Hudson und Brooke Shields. Auf der Liste der geladenen Gäste standen auch Larry King, Dionne Warwick, Spike Lee, Usher, Kobe Bryant und Queen Latifah.

Die Zeremonie wurde leise und so schlicht wie möglich begangen. Als der Andrae Crouch Gospelchor das Lied “Soon and Very Soon” sang, wurde ein riesiges, lichtdurchflutetes Kirchenfenster an die Rückwand projiziert. Popstar Mariah Carey sang mit Trey Lorenz den Hit “I’ll Be There”, mit dem Jackson gemeinsam mit seinen Brüdern als Jackson Five seine beispiellose Karriere begonnen hatte. Sein Bruder Jermaine widmete ihm sichtbar bewegt Charlie Chaplins Trostlied “Smile”. Der blinde Sänger und Jackson-Freund Stevie Wonder sagte: “Das ist ein Augenblick, von dem ich mir gewünscht hätte, dass er nie kommt.”

Als Oscarpreisträgerin Jennifer Hudson den MichaelJackson-Song “Will You Be There” vortrug und am Schluss Original-Teile des Lieds mit Jacksons Stimme eingespielt wurden, kämpften zahlreiche Zuschauer um Fassung. Den Tränen nahe war auch US-Schauspielerin Brooke Shields. MichaelJackson habe sie in ihrer langjährigen Freundschaft immer wieder an die Geschichte vom Kleinen Prinzen erinnert, sagte Shields. Über der Bühne prangte zeitweise ein Bild des “King of Pop” mit der Aufschrift “In Loving Memory” (In liebevollem Gedenken).

Den Gästen im Staples Center wurde ein goldenes Programmheft mit zahlreichen Fotos des Verstorbenen ausgehändigt. Jacksons Schwester La Toya erinnert sich in einem Beitrag an den Tag im Jahr 1980, an dem ihr Bruder die Grammy-Verleihung verfolgte und weinte, weil er nur einen der begehrten Preise gewonnen hatte. Er schwor ihr, mit seinem nächsten Album so viele Grammys einzuheimsen wie keiner vor ihm. “Ich werde der größte und bedeutendste Entertainer aller Zeiten sein”, zitierte ihn seine Schwester und fügte hinzu: “Du hast deinen Traum gelebt, du hast uns allen bewiesen, dass man etwas erreichen kannst, wenn man daran glaubt. Du hast daran geglaubt und meine Güte, du hast es erreicht!”

Bei der bewegenden Trauerfeier, die von Fernsehsendern weltweit übertragen wurde, verneigten sich alle Anwesenden am Dienstag in Los Angeles in Achtung, Liebe und Respekt vor dem “King of Pop” – ungeachtet aller Spekulationen, die sich um das Leben und den Tod der Pop-Legende ranken. Jacksons elfjährige Tochter Paris sagte zum Abschluss unter Tränen: “Daddy war der beste Vater, den man sich vorstellen kann. Ich wollte nur sagen, dass ich ihn so sehr liebe.” Die Familie hatte zuvor in aller Stille dem Sänger ein letztes Goodbye gesagt. Die Zeremonie galt schon vorab als eines der größten Ereignisse der Fernsehgeschichte.

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