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Erfolgreichster Roadster aller Zeiten feiert Jubiläum

Mazda feiert in diesem Jahr ein einzigartiges Jubiläum: Vor 20 Jahren ließ der Mazda MX-5 das Konzept des preiswerten Roadsters mit Frontmotor und Heckantrieb aufleben. So erfolgreich, dass der MX-5 seit dem Jahr 2000 im Guinness Buch der Rekorde als meistverkaufter zweisitziger Sportwagen aller Zeiten geführt wird.
Bilder vom Mazda MX-5

Bis heute wurden über 875.000 Einheiten des Roadsters verkauft, davon rund 102.000 in Deutschland. Mit einem limitierten Jubiläums-Sondermodell feiert Mazda nun die europäische Markteinführung der Stilikone vor 20 Jahren.

Von der Vision eines offenen Zweisitzers zur Realisierung des erfolgreichsten Roadsters

Die Anfänge der MX-5 Geschichte sind bereits Legende. Ende der 1970er Jahre sind die klassischen, populären Roadster praktisch ausgestorben. Entsprechend groß ist der Schritt, den Bau eines neuen Roadsters auch nur in Erwägung zu ziehen. Und dennoch treffen sich im Februar 1979 zwei Männer, die diese Vision Realität werden lassen. Der amerikanische Motorjournalist Bob Hall macht dem damaligen Entwicklungsleiter von Mazda, Kenichi Yamamoto, den Vorschlag, einen kleinen offenen Zweisitzer zu bauen. Fünf Jahre und mehrere Sportwagenstudien später gibt Mazda das offizielle Startsignal zur Entwicklung eines neuen preiswerten Roadsters.

Inzwischen hat Roadster-Fan Yamamoto die Führung der Mazda Motor Corporation übernommen und Bob Hall ist Produktplaner im 1981 eröffneten kalifornischen Mazda Entwicklungszentrum Irvine. Hier in Irvine wird auch das klassische Zweisitzer-Layout mit Frontmotor und Heckantrieb entworfen, das sich erfolgreich gegen zwei japanische Alternativen mit Frontantrieb oder Mittelmotor durchsetzt. Das markante Roadster-Design entsteht unter der Leitung von Shinzo Kubo (Japan) und Mark Jordan (USA). Die weitere Entwicklung bis zum Serienstart des MX-5 erfolgt dann ab September 1984 in Hiroshima. Als der MX-5 im Mai 1987 erstmals bei einer Car Clinic mit Teilnehmern aus aller Welt gezeigt wird, ist die Begeisterung genauso einhellig wie knapp ein Jahr später unter den renommierten Motorjournalisten, denen die ersten zwölf seriennahen Prototypen zu Fahrtests überlassen werden.

Die erste MX-5 Generation: Große Neuigkeiten von einem kleinen Auto

Im Februar 1989 ist es dann endlich soweit: Die Produktion des MX-5 läuft an und auf der Chicago Motorshow feiert die Wiedergeburt des offenen Zweisitzers ihre Weltpremiere. Der Mazda MX-5 oder Miata – so die Modellbezeichnung in den USA – sorgt sofort für Schlagzeilen rund um den Globus. Besitzt er doch alle Zutaten des idealen Roadsters: attraktives, sympathisches Design mit auffälligen Klappscheinwerfern, er ist leicht, agil, perfekt ausbalanciert und bietet puren Fahrspaß. Genau das bescheinigen ihm fast alle Testberichte in den internationalen Fachzeitschriften.

Zugleich ist dies auch ein Kompliment für die Mazda Ingenieure, die sich bei der Entwicklung von jeder der bisher drei MX-5 Generationen das japanische „Jinba Ittai“ – die Einheit von Ross und Reiter – zum Vorbild nehmen. Diese Symbiose geht zurück auf das Ritual des „Yabusame“, bei dem ein Bogenschütze während des Reitens einen Pfeil auf eine Zielscheibe abschießt. Um ins Schwarze zu treffen, müssen Ross und Reiter als perfekte Einheit auftreten. Genau so soll der MX-5 das Ideal einer harmonischen Fahrmaschine verkörpern, die dem kundigen Fahrer auch ohne besonders leistungsstarkem Motor ein Höchstmaß an Fahrvergnügen beschert.

Eigenschaften, mit denen der MX-5 von Beginn an eine fast beispiellose Zahl an Auszeichnungen und Trophäen sammelt. Allein im Jahr 1989 füllt der kleine Sportwagen die Vitrinen mit elf Awards aus den USA, Japan und Australien, wo er zuerst in den Handel kommt. Bis heute trägt der erfolgreiche Roadster über 160 international bedeutende Preise zusammen, darunter Titel wie „Car of the Year“ in Japan oder „Automobile of the Year“ in den USA.

Bei all diesen Vorschusslorbeeren und der fast schon euphorischen Publikumsaufnahme überrascht es nicht, dass der MX-5 schnell zum begehrtesten und meistverkauften Roadster aller Zeiten avanciert. Der anfänglich einzig wirkliche Kritikpunkt am MX-5 bezieht sich auf seine Knappheit, die zu langen Lieferzeiten führt. Zunächst können nicht mehr als 5.000 Roadster im Monat produziert werden und davon ist mehr als die Hälfte allein für die USA reserviert. Aus Amerika kommen deshalb 1989 auch die ersten Mazda Miata zu den besonders ungeduldigen deutschen Roadster-Enthusiasten. Mazda Deutschland zeigt Verständnis und gewährt ab 1990 für diese grau importierten Autos volle Garantie.

Die ersten offiziell importierten MX-5 werden im Frühling 1990 an die deutschen Kunden ausgeliefert, nachdem der Zweisitzer zuvor auf der Frankfurter IAA und dem Genfer Salon seine europäischen Messepremieren feierte. Der Einführungspreis für den MX-5 mit 85 kW/115 PS starkem 1,6-Liter-Motor beginnt bei erschwinglichen 35.500 Mark und so ist das erste Jahreskontingent von 2.000 Fahrzeugen bereits nach wenigen Tagen ausverkauft.

Den Beginn des zweiten Verkaufsjahres für den Kult-Roadster feiert Mazda mit dem ersten Sondermodell. Der MX-5 „British Racing Green“ schmückt sich mit Lederausstattung, Chromeinstiegsleisten und Metallic-Lack, der an britische Roadstertradition erinnert und gleichzeitig eine willkommene Alternative ist zu den anfangs in Deutschland ausschließlich verfügbaren Farben weiß, blau und rot. Die auf 500 Einheiten limitierte Edition ist innerhalb kürzester Zeit vergriffen und erhält rasch einen besonderen Liebhaberwert. Der Beginn einer weiteren außergewöhnlichen Erfolgsgeschichte: Bis heute sind allein in Deutschland rund 30 Sonderserien des MX-5 aufgelegt worden. Ob Sunracer, Cosmo, Classic, Memories oder Mithra, alle Editionen sind sogar als Gebrauchtwagen bei Sammlern besonders gesucht – entsprechend groß wird die Nachfrage nach dem limitierten aktuellen Jubiläumsmodell MX-5 „20th Anniversary“ sein.

Fast acht Jahre wird die erste MX-5 Generation fast unverändert gebaut, eine kleine Modellpflege im Jahr 1994 genügt, um den Roadster frisch zu halten. Dazu zählen ein größerer und stärkerer 1,9-Liter-Motor, der 96 kW/131 PS entwickelt und eine 1,6-Liter-Einstiegsmotorisierung mit 66 kW/90 PS, die ab Januar 1995 angeboten wird. Als die Produktion des MX-5 mit dem internen Seriencode „NA“ im Januar 1998 nach 431.506 Einheiten ausläuft, steht der Nachfolger schon in den Startlöchern.

Die zweite MX-5 Generation: Reifer und sportlicher

Weltpremiere feiert die zweite, geringfügig größere MX-5 Generation bereits auf der Tokyo Motor Show 1997. Die Markteinführung in Deutschland erfolgt aber erst im März 1998 und zwar wie schon acht Jahre zuvor ab günstigen 35.500 Mark. Takao Kijima, Programm-Manager für die intern „NB“ genannte neue MX-5 Generation, hatte die Vorgabe gemacht: „Entwickelt den MX-5 weiter, aber zerstört dabei nicht seinen Charakter.“ Und so präsentiert sich der Roadster muskulöser mit seitlichen Charakterlinien und neuer Front mit mandelförmigen Scheinwerfern anstelle der bisherigen Klappscheinwerfer, qualitativ noch hochwertigeren Interieurmaterialien sowie zwei leistungsgestärkten 1,6- und 1,9-Liter-Motoren, aber weiterhin mit allen charakteristischen Merkmalen des MX-5. Die beste Basis für eine Fortsetzung der Erfolgsgeschichte. Tatsächlich entwickelt sich der MX-5 jetzt zum meistverkauften zweisitzigen Sportwagen der Welt, der vor allem weibliche Kunden anspricht.

Zwei optische Auffrischungen und eine optimierte Karosseriesteifigkeit im Jahr 2001 und 2004 erhalten dem Roadster die scheinbar ewige Jugend. Und für Kunden, die es besonders sportlich angehen lassen, präsentiert Mazda passend zum 15. Geburtstag des Roadsters eine Variante mit manuellem Sechsgang-Schaltgetriebe, verstärkter Karosseriestruktur, Sportfahrwerk mit Bilstein-Dämpfern und 107 kW/146 PS starkem Triebwerk. Damit knackt der MX-5 sogar die auf manchen Märkten psychologisch wichtige 200-km/h-Marke.

Hatte die erste MX-5-Generation als Trendsetter noch fast eine Alleinstellung im Roadstersegment, muss sich der zweite MX-5 bereits gegen ein breites Feld an Konkurrenten durchsetzen, was ihm aber nicht sonderlich schwer fällt. So werden zwischen 1998 und 2005 nicht weniger als 291.123 Einheiten des Roadster verkauft, davon fast 51.000 Fahrzeuge in Deutschland.

Die dritte MX-5 Generation: Auftakt zur „Gramm-Strategie“

Nach gut 16 Jahren präsentiert Mazda auf dem Genfer Salon 2005 die erste wirkliche Neuentwicklung des MX-5 mit dem Code „NC“. Unter Chefdesigner Yasushi Nakamuta erhält die dritte Generation des Publikumslieblings einen etwas stattlicheren Auftritt mit geringfügig gewachsenen Maßen und bis zu 17 Zoll großen Rädern. Im Cockpit finden jetzt bis 1,86 Meter große Personen bequem Platz und in den Kofferraum passen auf speziellen Wunsch europäischer Kunden nun auch Getränkekästen. Und dennoch wahrt der neue MX-5 die Aura des leichtgewichtigen Sportwagens. Tatsächlich legt der Roadster mit einem Leergewicht von 1.080 Kilogramm gegenüber dem Vorgänger nur um zehn Kilogramm zu. Möglich machen dies hochfeste Stähle und der Einsatz von Aluminium etwa bei der Motorhaube und dem Kofferraumdeckel. Der Auftakt zur „Gramm Strategie“ von Mazda mit Maßnahmen zur Gewichtssenkung, die seither bei allen neuen Modellen angewendet werden. Unter der Haube sorgen zwei neue Motoren für mehr Leistung und Drehmoment, wahlweise ein 118 kW/160 PS starkes 2,0-Liter- oder ein 93 kW/126 PS entwickelndes 1,8-Liter-Aggregat. Zusammen mit fahrwerkstechnischen Modifikationen und einem torsionssteiferem Monocoque unterbietet der Roadster so die Bestzeit seines wahrlich nicht schlechten Vorgängers auf der legendären Nürburgring-Nordschleife um nicht weniger als 15 Sekunden. Tatsächlich hat der MX-5 auch im Motorsport eine große Fangemeinde. In Japan, Groß-britannien, Portugal, Belgien und in der Schweiz gibt es MX-5 Markenpokal-Serien. Besonders populär ist aber der „Mazdaspeed Miata Cup“ im US-Motorsport, an dem sich landesweit über 1.000 identisch präparierte MX-5 beteiligen.

Als der MX-5 auf dem Markt der erschwinglichen Roadster fast schon wieder eine Alleinstellung besitzt, legt Mazda im Januar 2007 mit einer neuen MX-5 Variante nach. Das MX-5 Roadster Coupe verfügt über ein elektrisch faltbares Hardtop, das sich in rekordverdächtigen zwölf Sekunden öffnet oder schließt. Als weltweit erstem Hersteller gelingt es Mazda, das Dach nicht im Kofferraum, sondern hinter den Sitzen abzulegen und so das Kofferraumvolumen vollständig zu bewahren. Für die Hardcore-Fans bleibt dagegen der MX-5 Roadster unverändert im Angebot. Die vorläufig letzte umfassende Überarbeitung mit optischen Veränderungen an Front und Heck, optionaler 6-Stufen-Automatik, optimiertem Motorsound, Anhebung des Drehzahllimits und überarbeitetem Fahrwerk erfährt der Kult-Roadster im Juni 2009. Kurz danach gewährt die im europäischen Entwicklungs- und Forschungszentrum Oberursel bei Frankfurt entwickelte besonders leichtgewichtige und puristische Mazda MX-5 Superlight Studie einen Blick in die mögliche Zukunft des Roadster-Klassikers.

Limitierte Jubiläums-Edition MX-5 „20th Anniversary“

Den 20. Geburtstag des erfolgreichsten Roadsters aller Zeiten feiert Mazda im Frühjahr 2010 mit einem außergewöhnlichen Sondermodell. Der MX5 „20th Anniversary“ erinnert an die europäische Markteinführung des ersten MX-5 im Jahr 1990 und bleibt deshalb insgesamt 2.000 europäischen Kunden vorbehalten. Eine von 1 bis 2.000 durchnummerierte Plakette garantiert die Exklusivität und Echtheit der Edition. 500 Einheiten sind für den deutschen Markt bestimmt, sie alle orientieren sich an der ersten MX-5 Generation und basieren deshalb auf dem 1,8-Liter-Roadster. Ein Designpaket mit Chrom an Kühlergrill, Türgriffen und Scheinwerferrahmen sowie silberfarbenen Einfassungen der Nebelscheinwerfer, speziell lackierten 17-Zoll-Leichtmetallrädern, Aluminiumpedalerie, Fußmatten und Einstiegsleisten mit „20th Anniversary“-Logo und den Farben Kardinalrot, Arachneweiß Metallic sowie Nereusblau Metallic – erstmals für den MX-5 lieferbar – verleiht dem Roadster eine klassische Optik. Der MX-5 „20th Anniversary“ bringt die Philosophie des Zweisitzers noch einmal auf den Punkt: pures und unverfälschtes Roadstervergnügen zum erschwinglichen Preis von 21.990 Euro – ein wahres Sammlerstück.

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