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Erfolg für verkleidete Drogenfahnder

Symbolfoto |&copy Bilderbox
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Über Wochen hatten Wiener Drogenfahnder eine vierköpfige Dealerbande schon im Visier. Nur der Standort des Suchtgiftbunkers war zunächst nicht auszumachen. Bis sich die Ermittler als Handwerker getarnt in verdächtigen Häusern umsahen.

Diese Nachforschungen förderten schließlich auf einen Schlag sechs Kilogramm harte Drogen ans Licht, versteckt in einer Wohnung in Ottakring.

Ausgangspunkt für die Verhaftung der vier mutmaßlichen Großdealer war eine Aktion gegen die ausufernde Drogenszene am Hernalser Gürtel im Mai. Seither überwachten Spezialisten des Kriminalkommissariats West die Verdächtigen, die mit aus Spanien geschmuggeltem Suchtgift gehandelt haben sollen und ihren „Stützpunkt“ offensichtlich im Umkreis der U3-Station Ottakring unterhielten.

Getarnt als Elektriker

„Der Durchbruch kam erst, nachdem Chefinspektor Wolfgang Hottowy und seine Beamten als Hausinstallateure und Elektriker verkleidet im Umkreis von etwa einem Kilometer einige verdächtige Wohnungen unter die Lupe genommen hatten“, erläuterte Oberstleutnant Georg Rabensteiner auf APA-Anfrage. Eine Unterkunft in der Enenkelstraße stellte sich als der gesuchte Drogenbunker heraus.

Am Donnerstag vergangener Woche kamen die vermeintlichen Handwerker mit einem Hausdurchsuchungsbefehl zurück und fanden in einer Bettlade 4,7 Kilogramm Heroin und 1,3 Kilo Kokain. Straßenverkauftswert: mindestens eine halbe Million Euro. „Das waren größere Fische“, sagte Rabensteiner.

Von den vier Inhaftierten gilt Sam A. als der „Kopf“, der den Drogenimport organisierte. Für die Lieferung, meist als Bodypacker, war Davison Onyebuchi A. zuständig. Samuel I. und Cy O. verteilten die Ware an Kleindealer, wobei Letzterer am Wochenende von der Polizei überrascht wurde, als er Drogen in verkaufsfertige Suchtgiftkugeln verpackte. O. ist auch der einzige, der eine Beteiligung an Drogengeschäften nicht völlig abstreitet. Alle vier Verdächtigen hielten sich laut Rabensteiner als Asylwerber in Österreich auf.

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